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Dr. Herbert Knauer, auch mit 90 noch voller Ideen

Gründer der KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH und sein Lebenswerk

Dr. Herbert Knauer in den 80ern und heute. Archiv KNAUER
Dr. Herbert Knauer in den 80ern und heute. Archiv KNAUER
Erschienen in Gazette Zehlendorf September 2021
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Vom Hegauer Weg in Berlin-Zehlendorf aus hallt der wissenschaftliche Ruf der KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH weit hinaus in die Welt, kündet von Analyse- und Messgeräten, Osmometer- und Chromatografiesystemen innovativster Ausführung des Unternehmens, das neuerdings auch als Partner der Biopharma-Industrie, Bereich Corona-Impfstoffe, von sich reden macht.

Sein „geistiger Vater“ und Gründer, Dr. Ing. Herbert Knauer, startet am 12. September 2021 im Kreise seiner Familie in sein 91. Lebensjahr. Und auch, wenn die Gesundheit ihm manchmal Grenzen weist: Viele wissenschaftliche Ideen hat er in seinem nach wie vor hellen Kopf, die darauf warten, in seinem Firmenbüro von ihm zu Papier gebracht und vom Konstruktionsteam in Produkte umgewandelt zu werden. Sein Motto dabei: „Die Einbringung des Geistes ist wichtiger als das Geld.“ Im Familienunternehmen, das seit über zwei Jahrzehnten mit viel Herz, Verstand und sozial verantwortungsvoll von seiner Tochter Alexandra geführt wird, ist der Firmengründer bis heute herzlich willkommen und hoch geschätzt ob seiner Verbesserungsvorschläge und wissenschaftlichen Entwicklungen.

Vom Bastler zum wissenschaftlichen Entwickler

„Man kann alles basteln“ war der Satz seines Onkels, der – selbst Physiker – damit seinen Neffen Herbert schon früh zum Tüfteln animierte. Mit Erfolg, denn Herbert Knauers erste Entwicklung sollte als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU-Berlin nach seinem Chemie-Studium ein Liegemotorrad werden, in dem reichlich handwerkliches Geschick gepaart mit junger Forscherseele steckte.

Als etwas filigranere Entwicklung folgte seine automatische Parkleuchte. Zur Kapillar-Elektrophorese, die ihm den Weg für spätere Entwicklungsschwerpunkte weisen sollte, führte den jungen Wissenschaftler seine Doktorarbeit. Noch am heimischen Wilmersdorfer Küchentisch setzte er seine Ideen in die Tat um, an seiner Seite schon damals und bis heute seine Ehefrau Roswitha, mit der er am 28. Juli ihren 59. Hochzeitstag feierte, und die als kaufmännischer Kopf und empathische Triebfeder des Gründer-Erfolgsduos bezeichnet werden kann.

Am 29. September übrigens startet sie noch immer voller Energie ins 85. Lebensjahr.

1962 lief das noch junge KNAUER-Unternehmen, das im nächsten Jahr sein 60. Bestehen feiern kann, langsam an. Bereits im zweiten Firmenjahr zeigte die Bilanz einen Gewinn von 10.000 DM, der Herbert Knauers erfolgreicher Entwicklung eines Kryoskopie-Gerätes zur Messung des Gefrierpunktes benzolischer Lösungen von einem Tausendstel Grad und Roswithas geschicktem kaufmännischen Händchen zu verdanken war.

Standbein des Firmenerfolgs

Inzwischen seit 1974 im nach eigenen Knauer-Bauplänen errichteten Firmenkomplex am Hegauer Weg werden gemeinsam mit dem Fachteam weit komplexere Messgeräte entwickelt, als deren Standbein und festes Fundament Herbert Knauers Hochleistungs-Flüssigkeitschromatografie – kurz HPLC – gilt. Längst genießt das Unternehmen den Ruf DES Hightech-Laborgeräte-Experten für HPLC, FPLC, SMB, Osmometrie und Pioniers der Nachhaltigkeit, der sich neuerdings auch als erfolgreicher Dienstleister der Biopharma-Industrie für Impfstoffentwicklung präsentiert. – Eine Tatsache, die nicht nur den Jubilar, sondern das gesamte Unternehmen freut, an dessen 160 Mitarbeitende in diesem Jahr – nicht zuletzt dank seiner geschäftsführenden Tochter Alexandra Knauer – wieder eine Erfolgs-Gewinnausschüttung von diesmal insgesamt 500.000 Euro geht.

Bei allen seinen weltweit anerkannten und immer wieder hoch ausgezeichneten Entwicklungserfolgen ist Dr. Herbert Knauer bescheiden und voller Demut geblieben und hat sich seinen Glauben bewahrt. In der Tiefe und Vielfalt der Elemente des Periodensystems sieht er die schöpferische Kraft offenbart, dank derer er an seinem Geburtstag nun mit seinen Lieben auf noch viele umsetzbare Ideen anstoßen darf.

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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