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50 Jahre Viermächte-Abkommen über Berlin

„Berlin – City of Relevance“ – neue Ausstellung im AlliiertenMuseum

Das AlliiertenMuseum erinnert an den Jahrestag des Viermächte-Abkommens. Historische Konferenztische bilden den musealen Ausgangspunkt. Foto: AlliiertenMuseum
Das AlliiertenMuseum erinnert an den Jahrestag des Viermächte-Abkommens. Historische Konferenztische bilden den musealen Ausgangspunkt. Foto: AlliiertenMuseum
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Oktober 2021
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Die Ausstellung „Berlin – City of Relevance“ erinnert an das historische Kalenderdatum und beschreitet zugleich neue Wege bei der Präsentation und Interpretation von historischen Objekten. Den musealen Ausgangspunkt bildeten drei historische Konferenztische, an denen das Viermächte-Abkommen ausgehandelt und unterzeichnet wurde, sie gehören der Sammlung des AlliiertenMuseums.

Kuratiert wurde die Schau vom britischen Künstler Rick Buckley. Buckley, Jahrgang 1962, wurde im englischen Essex geboren, studierte in Düsseldorf Bildende Kunst und lebt und arbeitet seit mehr als zehn Jahren in Berlin. Auf Einladung des AlliiertenMuseums setzte Buckley sich mit den Konferenztischen auseinander.

Für die Ausstellung stellte Buckley am historischen Schauplatz – dem Gebäude des Alliierten Kontrollrats im Kleistpark, heute wieder Kammergericht – das Setting der Viermächte-Verhandlungen in einer filmischen Re-Inszenierung nach. Seine großformatige Videoproduktion „The Ambassador“ (s/w, 6:45 min.) ist das Kernstück der Ausstellung. Das Schattenspiel „Heads“ bildet den künstlerischen Auftakt. Den zeitgeschichtlichen Kontext liefert die Vitrinenpräsentation mit historischem Fotomaterial und anderen Exponaten.

Zeitgeschichtlicher Anlass und historischer Kontext

Das AlliiertenMuseum erinnert mit der Sonderausstellung an den 50. Jahrestag des Viermächte-Abkommens über Berlin vom 3. September 1971. 1970/71 verhandelten Frankreich, Großbritannien, die USA und die UdSSR über Berlin. Seit Kriegsende 1945 unterstand die ehemalige Reichshauptstadt der gemeinsamen Hoheitsgewalt der vier Mächte, war aber im Ost-West-Konflikt zu einem immerwährenden Zankapfel geworden. Während Ost-Berlin längst in die DDR und damit das sowjetische Machtimperium integriert war, war die Situation der westlichen Stadthälfte zunehmend prekärer geworden. West-Berlin war wie eine Exklave von der DDR umschlossen und gehörte der Bundesrepublik nur eingeschränkt an. Die Lebensfähigkeit der Stadt stand auf dem Spiel. Möglich wurde das Abkommen durch die Entspannung des Ost-West-Konflikts in Europa und beim globalen Kräftemessen. Berlins Viermächte-Status blieb zwar unangetastet. Er wurde aber dadurch stabiler, dass die UdSSR sich verpflichtete, ihn nicht weiter zum Vorteil Ost-Berlins verändern zu wollen. Das Abkommen setzte vor allem den Rahmen für praktische Erleichterungen in und um Berlin. Die Details sollten die deutschen Regierungen und der West-Berliner Senat untereinander klären. Unter dem Oberbegriff „Berlin-Regelung“ traten mehrere innerdeutsche Verträge am 3. Juni 1972 per „Schlussprotokoll“ zum Viermächte-Abkommen in Kraft. Die „Berlin-Regelung“ machte den Transitverkehr von und nach West-Berlin durch die DDR berechenbar, Besuche aus West-Berlin in der DDR möglich und die Beziehungen West-Berlins zur Bundesrepublik beständig.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Februar 2022, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr im AlliiertenMuseum an der Clayallee zu sehen. Weitere Informationen und aktuelle Hygienevorschriften unter www.alliiertenmuseum.de

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