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Glocken der Kreuzkirche läuten wieder

Bauarbeiten zur Erneuerung des Glockenstuhls beendet

Seit Heiligabend läuten wieder alle vier Glocken.
Seit Heiligabend läuten wieder alle vier Glocken.
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Januar 2018
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Eine fast 80-jährige Tradition kam vor neun Jahren jäh zum Stillstand. Im Mai 2008 löste sich die Trauerglocke der Kreuzkirche in Schmargendorf aus ihrer Halterung, durchschlug ein Zwischengeschoss und stürzte in die Glockenkammer. Als Ursache des Absturzes wurde ein Haarriss in der Vernietung eines Bolzens ausgemacht.

Die Bauarbeiten für den Umbau würden nicht billig werden und so begann die Gemeinde, Spenden für die Erneuerung des Glockenstuhls zu sammeln. Dank engagierter Gemeindemitglieder, großzügiger Privatleute und der Tatsache, dass der Evangelische Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf sich beteiligte, kamen die veranschlagten 300 000 Euro schließlich zusammen. Zwei Jahre lang wurde geplant, einige Monate gebaut. So mussten die Tragbalken genauso ausgetauscht werden wie die Klöppel, die von außen gegen die Glocken schlagen und sie zum Klingen bringen. Ein Gerüst aus Stahl unterstützt nun den hölzernen Glockenstuhl.

Die feierliche Einweihung fand am 10. Dezember vorigen Jahres statt. Eigentlich sollte schon am Reformationstag eingeweiht werden, doch da war der Bau noch nicht vollendet. Die abgestürzte Glocke konnte übrigens wieder benutzt werden. Bis auf eine Schramme blieb sie unversehrt. Seit Heiligabend läuten wieder alle vier Glocken der Kirche. Sie wurden im Jahr 1929 eingeweiht. Den Zweiten Weltkrieg überstanden sie unbeschadet. Die Glocken waren aus Gussstahl. Dieses Material wurde im Gegensatz zu Bronze nicht eingesammelt und zu Waffen verarbeitet. Seit der erneuten Einweihung erklingen die Glocken der Kreuzkirche zwischen 9 und 21 Uhr zu jeder vollen Stunde und zu Anlässen wie Hochzeiten und Trauerfeiern.

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