Erschienen in Gazette Zehlendorf Oktober 2021
Im Oktober 2012 wurde – noch unter dem damaligen Bezirksbürgermeister Norbert Kopp – vom Bereich Wirtschaftsförderung des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf in Zusammenarbeit mit dem Standortmarketingverein Berlin.Südwest das Projekt „Regionalmanagement Berlin SÜDWEST (RMSW)“ gestartet. – Mit dem Ziel, den Berliner Südwesten als Zukunfts- und Innovationsstandort nachhaltig zu stärken. Nun, neun Jahre später und nach zwei projektbedingten Verlängerungen, kann das Kern-Team des Regionalmanagement Berlin SÜDWEST auf beeindruckende Ergebnisse blicken. Vom Gutshaus Steglitz aus hielten über die Jahre drei Fachleute die Projektzügel fest in der Hand. Sie brachten wertvolle Erfahrungen und ein gutes Maß Fingerspitzengefühl für das Regionalmanagement mit: Projektleiter Dr. Reinhard Baumgarten aus seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter der Abteilung I – Vermögen der Senatsverwaltung für Finanzen, Projektmanager Klaus-Martin Grünke aus renommierten Unternehmens- und Finanzbereichen und Projektcontroller Sebastian Clausert als vielseitiger Politwissenschaftler. Das in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Verwaltung kompetente Dreier-Team verabschiedet sich nun zum Projektende am 30. September 2021 und kann eine Anzahl erfolgreich bewältigter Aufgaben vorweisen. Als Impulsgeber und -beschleuniger waren für das Team Zukunftsprojekte auf den Gebieten Wirtschaft und Wissenschaft sowie Kultur und Tourismus zentral.
Durch den kontinuierlichen Einsatz des RMSW bei Kammern, Verwaltung und Politik konnte der Titel ZUKUNFTSORT als Markenzeichen für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf gesichert werden. So wurde der in enger Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft stehende Berliner Südwesten als „Berlin SÜDWEST“ in den Kreis der inzwischen 11 offiziellen Zukunftsorte Berlins aufgenommen.
Als weiteres ehrgeiziges Projekt wurde vom RMSW-Team die Antrag- und Sicherstellung der Finanzierung für ein Tourismus-Besucher-Zentrum Glienicke als Berliner Eingangstor zum UNESCO-Welterbe Berlin-Brandenburg unter Beteiligung vieler begeisterter Mitwirkender auf den Weg gebracht. Auch dazu gab es etliche von RMSW und Kulturschaffenden ausgerichtete Ausstellungen und Veranstaltungen, wie beispielsweise „200 Jahre Park Glienicke – Das Wirken des großen Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné“. Mauerfall und Bezirks-Sehenswürdigkeiten „von der Pfaueninsel bis zum Fliegeberg“ wurden ebenso treffend thematisiert.
Als eine der letzten Ausstellungsprojekte der RMSW-Ära läuft noch bis zum 19. November 2021 die von Regionalmanagement und Goerzwerk initiierte Gemeinschaftsausstellung zu Wissenschaft und Wirtschaft im Goerzwerk in der Goerzallee 299 „Made in Berlin SÜDWEST – Innovation trifft Tradition – Spurensuche in Wirtschaft und Wissenschaft“. Dabei stehen namhafte Personen wie Werner von Siemens, Otto Lilienthal, Lise Meitner und C.P. Goerz mit ihrem Schaffen ebenso im Fokus wie zukunftweisende Innovationen und junge Start-ups der Freien Universität Berlin u. a.. Die Ausstellung ist eine sinnvolle Ergänzung der über all die Jahre vom RMSW veröffentlichten Rubrik „Köpfe und Karrieren“, einer Porträtreihe, die regelmäßig sowohl für den Bezirk namhafte und erfolgreiche Köpfe wie auch erfolgsversprechende Start-ups aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur vorstellte. Mit der aktuellen Ausstellung im neuen Goerzwerk soll gleichzeitig auf die Vorbildfunktion dieses historischen Fabrikgeländes für das alte, rund 80 Hektar umfassende Industriegebiet an der Goerzallee hingewiesen werden. Als strahlender Leuchtturm zeigt das mit 120 Unternehmen vollvermietete Goerzwerk, welch Potential solch Industrieanlagen vergangener Tage auch für die Gegenwart besitzen können. Von ihnen finden sich an der Goerzallee noch einige als ungenutzte Industriebauten. Das RMSW setzte sich in seiner Projektzeit vehement dafür ein, dass dort in dem Gebiet rund um Goerzalle und Beeskowdamm möglichst viel Gewerberaum für neue Unternehmen und Technologien, für innovatives Handwerk, für Ansiedlung von Start-ups und Gründerzentren bis hin zu Forschungseinrichtungen geschaffen wird. – Ein Ziel, das es weiter zu erreichen gilt.
Als wohl wichtigstes und noch zu vollendendes Infrastrukturprojekt im Bereich Wirtschaft und Wissenschaft aber steht das im Werden begriffene Technologie- und Gründungszentrum FUBIC nahe der FU Berlin in der Dahlemer Fabeckstraße. Von Anfang an warb das RMSW mit aller Kraft dafür und agierte immer wieder als erfolgreicher Türöffner. Besonders zukunftsweisend sein dürfte im FUBIC der All-Electricity-Ansatz (Nur-Strom-Quartier), der die Reduzierung des Einsatzes fossiler Brennstoffe verspricht.
Wie sehr dem RMSW-Team dieses FUBIC-Projekt auch nach seinem Abschied weiterhin am Herzen liegt, formuliert Projektleiter Dr. Reinhard Baumgarten so: „Wir hoffen sehr, dass es bald fertig wird und die ersten Mieter einziehen können. Auch dafür wünschen wir uns, dass es im Anschluss an das Ende 2021 auslaufende Regionalmanagement Berlin SÜDWEST ein entsprechendes Nachfolgeprojekt gibt, um den Bereich der Zukunftsgestaltung im Bezirk kontinuierlich weiterentwickeln zu können.“ Dem schließt sich auch der ehemalige Bezirksbürgermeister Norbert Kopp mit den Worten an: „Bereits vor rund neun Jahren hat das Team vom Regionalmanagement Berlin SUDWEST die beiden Projekte „FUBIC in der Fabeckstraße“ und die „Entwicklung des Gewerbegebietes am Lichterfelder Weg“ mit großer Kompetenz und starkem Engagement voran gebracht. Wichtig ist es nun, auch nach Ende der Förderung des Regionalmanagements, mit entsprechender Prioritätensetzung beide Projekte erfolgreich zu beenden.“
Erste Vorbereitungen für ein Nachfolgeprojekt haben laut Bezirksamt begonnen.
Reichlich Dank gab es für die gelungene Projekt-Zusammenarbeit zwischen Bezirksamt und Regionalmanagement Berlin SÜDWEST dann auch bei den diesjährigen Wirtschaftsgesprächen in Wannsee, in deren festlichem Rahmen dem Erfolgsteam Baumgarten/Grünke/Clausert drei Buddy-Bären übereicht wurden, welche die über die Jahre nicht nachlassende Stärke und Begeisterungsfähigkeit des Projektteams widerspiegeln.
Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski erklärte in ihren Dankesworten: „Das Regionalmanagement Berlin SÜDWEST, bestehend aus einem kleinen Team, engagiert sich seit Herbst 2012 für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit dem Ziel, den Berliner Südwesten als Zukunftsort zu etablieren und darüber hinaus überregional zu positionieren. Als ein von der Wirtschaftsförderung initiiertes und u. a. im Rahmen des Wirtschaftsförderprogramms Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) finanziertes Projekt setzt das Regionalmanagement vor allem auf die Weiterentwicklung vorhandener Innovationspotenziale. Mit gezielten Projekten und Veranstaltungen konnte das RMSW die Bereiche Wirtschaft & Unternehmen sowie Wissenschaft & Forschung, weiter ausbauen und zusammenbringen. Die Errichtung des Technologie- und Gründungszentrums FUBIC in der Fabeckstraße sowie die kontinuierliche Belebung und Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Goerzallee/Beeskowdamm sind zwei beispielhaft genannte Projekte des Regionalmanagements, die maßgeblich zur Förderung der Attraktivität des Bezirks als Wirtschaftsstandort beigetragen haben und auch in Zukunft betragen werden. Des Weiteren bietet das Regionalmanagement mit seiner Rubrik „Köpfe und Karrieren“ innovativen Unternehmen, Start-ups und Spin-offs eine Plattform, ihre Arbeit und Ideen zu präsentieren. Als Bezirksbürgermeisterin danke ich dem Regionalmanagement sowie der Wirtschaftsförderung für eine enge Zusammenarbeit sowie die Umsetzung sämtlicher Projekte und Veranstaltungen, die zur Vernetzung von Wirtschaft & Wissenschaft sowie zur Verbesserung der Standortattraktivität des Bezirks beigetragen haben.“ Ergänzend erklärt Michael Pawlik, Leiter der bezirklichen Wirtschaftsförderung, dem Team als „Ideenbeschleuniger“ für die konstruktive Zusammenarbeit dankend: „…Themenfelder wie die Errichtung des Technologie- und Gründungszentrums FUBIC in der Fabeckstraße, die kontinuierlichen Belebung und Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Goerzallee /Beeskowdamm sowie die Organisation eines jährlichen Life-Science-Day in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin als Plattform für Unternehmen und Dienstleister des Gesundheitswesens oder das Beteiligungsformat „Ideenwerkstatt Dahlemer Museen“ sind hier beispielhaft genannte Projekte, die das Regionalmanagement angestoßen und begleitet hat…“
Das „letzte Wort“ aber soll das Team des Regionalmanagement Berlin SÜDWEST haben, das noch bis Jahresende mit der Dokumentation des Projektes beschäftigt sein dürfte. Gemeinsam erklärt es:
„Neun Jahre Regionalmanagement Berlin SÜDWEST von Ende 2012 bis Ende 2021waren eine lange und spannende Zeit. Wir haben als Team mit Kompetenz in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Verwaltung ein breites Netzwerk aufgebaut und sind mit vielen Akteuren zusammengekommen. Gleichzeitig haben wir mit zunehmender Projektdauer viel gelernt, wie Schwierigkeiten auf verschiedenen Ebenen überwunden werden können. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit sagen wir dem Bezirk und seiner Bürgermeisterin sowie der Bezirklichen Wirtschaftsförderung ganz herzlichen Dank…Danken möchten wir auch allen Unterstützern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur sowie Politik und Verwaltung für die große Unterstützung, die wir erfahren durften.“
Jacqueline Lorenz
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