Erschienen in Lichterfelde West Journal Dezember/Januar 2021
Kalligraphie als typisch asiatische Ausdrucksform ist die „Kunst des schönen Schreibens“. Wer sich für die koreanische Variante der Kalligraphie interessiert, hat noch bis einschließlich 15. Dezember 2021 Gelegenheit, die Ausstellung der Künstlerin und Asienwissenschaftlerin Mookyeon Noh Sunsook im Kommunikationszentrum am Ostpreußendamm 52 in Lichterfelde zu besuchen. Geöffnet sind die Ausstellungsräume mittwochs bis freitags, jeweils zwischen 10.30 und 17.30 Uhr.
„Die Zusammenarbeit mit dem Koreanischen Kulturzentrum ist eine wahre Freude“, hob Freizeitstätten-Leiterin Stefanie Müller anlässlich der Ausstellungseröffnung hervor. Das Kulturzentrum spielt als Partner des Koreajahres 2021 eine zentrale Rolle bei Planung und Umsetzung des ambitionierten Programms, das an mehreren Terminen in Musik, Kunst, Kultur, Tanz und Literatur des geteilten Landes im Fernen Osten einführt. Jedem Termin ist ein anderer Schwerpunkt gewidmet.
Im Gegensatz zu den chinesischen Schriftzeichen, die ganze Wörter abbilden, ist das koreanische Alphabet „Hangeul“ eine aus einzelnen Vokalen und Konsonanten bestehende Buchstabenschrift. 1443 vom weisen König Sejong dem Großen (1418-1450) entwickelt, bildet es eine wichtige Grundlage nationaler Identität. Kalligraphie ist „kreative Meditation“ und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Sie profitiert von der Ästhetik des koreanischen Alphabets. Die aus Seoul stammende Künstlerin präsentiert eine Auswahl ihrer Werke, die den Reichtum fernöstlicher Kalligraphie-Kunst erahnen lassen. Ein Gedicht, drückt die Sehnsucht nach Wiedervereinigung aus: „Die Wiedervereinigung möge schnell kommen“. Sechs Stunden benötigte sie, um ein vier Meter langes Spruchband mit 2140 chinesischen Schriftzeichen anzufertigen. Es stellt ein buddhistisches Gebet zur Überwindung der Corona-Pandemie.
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