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Der „Zehlendorfer Bogen“

Jury entschied über Entwurf für die Erweiterung des Rathauses Zehlendorf

Modell des Zehlendorfer Bogens, Entwurf von MLA+ mit Lohrengel Landschaft.Grafok: H.- J. Wuthenow
Modell des Zehlendorfer Bogens, Entwurf von MLA+ mit Lohrengel Landschaft.Grafok: H.- J. Wuthenow
Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal Dezember/Januar 2021

Das Rathaus in Zehlendorf soll in den kommenden Jahren zu einem modernen und publikumsorientierten Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort für die Bürgerinnen und Bürger in Steglitz-Zehlendorf erweitert und umgebaut werden. Im Rahmen des städtebaulichen Gutachterverfahrens wurden die städtebaulichen Voraussetzungen und die räumlichen und flächenmäßigen Potentiale der zu errichtenden Neubauten untersucht. Außerdem wurde die Anbindung an das denkmalgeschützte Hauptgebäude geklärt und ein Konzept für die Umgestaltung der Freiflächen entwickelt. Durch das Gutachterverfahren wurde ein Entwurf ausgewählt, der das größte Potential für die weitere Entwicklung des Standortes bietet. Dieser Entwurf bildet nun die tragfähige Grundlage für die Erstellung eines Bedarfsprogramms und den nachfolgend geplanten Realisierungswettbewerb.

Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski zeigte sich von der hohen Qualität und der Bearbeitungstiefe der städtebaulichen Konzepte beeindruckt: „Der Entwurf von MLA+ mit Lohrengel Landschaft zeigt eindrucksvoll, wie es mit der Idee eines „Bürgerhauses“ gelingen kann, öffentliche Bereiche wie Bibliothek und Bürgeramt mit einem modernen Rathaus für die Verwaltung zu kombinieren. Dabei schafft der Entwurf auf der derzeit kaum belebten Fläche hinter den jetzigen Gebäuden einen neuen Mittelpunkt, der von den Bürgerinnen und Bürgern aber auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf als Bereicherung für Zehlendorf empfunden werden wird.“

Das Urteil der Jury über den ausgewählten Entwurf: „Die Arbeit von MLA+/Lohrengel zeigt eine gelungene Einzelkörpersetzung, die mit ihrer ausgewogenen Höhenentwicklung überzeugt. Der Altbau wird respektvoll gefasst. Vom Eckgebäude mit dem Bürgersaal/BVV-Saal abgeleitet, entsteht ein neuer Baukörper gegenüber der Kirche. Zentraler Ort ist ein Platz in der Mitte des neuen Gebäudeensembles, von dem alle Nutzungen erschlossen werden. Die Wegeverbindung vom Teltower Damm zur Kirche zeichnet einen sinnfälligen Bogen, der alle Gebäude miteinander verknüpfend zum Platz hinführt. Der Platz ist multifunktional nutzbar. Alle Freiräume, Höfe und Wege sind grünplanerisch exzellent durchgearbeitet und bieten in die Zukunft gerichtete Anregungen für die wassersensible und klimagerechte Stadt. Die Nutzungen – wie Bibliothek, Gastronomie, Musikschul- und VHS-Räume – sind in den Erdgeschossen am Platz für die Bürger:innen gut erreichbar und leicht auffindbar, der ‚Welcome Desk‘ des Rathauses hat am zentralen Platz eine sehr gute Adressbildung und stärkt die Funktion des Platzes auch als Dienstleistungsort der Verwaltung. Das Gebäude der heutigen Gottfried-Benn-Bibliothek soll saniert und für Büros genutzt werden.“

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