Erschienen in Dahlem & Grunewald Journal Februar/März 2022
Klettern lernen im Fast-Flachland: Auf dem Berliner Teufelsberg, der bekanntermaßen keine natürliche Erhebung ist, sondern die Trümmer des zerstörten Berlin unter sich verbirgt, steht eine der ältesten Kletteranlagen in Deutschland. Seit dem Jahr 1970 gibt es den Kletterturm – eigentlich ist er ein komplexes Gebilde aus Beton und Spritzbeton, das mehrere Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Geplant und erbaut wurde der Turm vom Deutschen Alpenverein (DAV), Sektion Berlin. So konnten die Mitglieder, die ihre früheren Klettergebiete nach dem Mauerbau nicht mehr erreichen konnten, wieder vor Ort trainieren.
Die Nutzung des Kletterturms ist Mitgliedern des DAV vorbehalten. Dieser veranstaltet dort regelmäßig Kurse für verschiedene Altersstufen, auch für Kinder. Der Turm, dessen „Gipfel“ stolze 9,80 Meter misst und von einem Gipfelkreuz geziert wird, bietet mehr als 60 Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsstufen. Im Übrigen ist der Turm kein Unikat – ein Student aus Südamerika kopierte die Pläne und so steht in der Hauptstadt von Ecuador der Zwilling des Berliner Turms. Ein weiterer Kletterturm steht in Schöneberg, auf dem betreuten Spielplatz an der Alvenslebenstraße. Hier war der DAV von Anfang an eingebunden und Kinder aus der Umgebung, die bereits einen Kletterkurs besucht haben, können hier ihr Können verfeinern. Weitere Klettermöglichkeiten des DAV gibt es im Kletterzentrum in der Seydlitzstraße in 10557 Berlin und an der Bunkerwand Humboldthain, die allerdings sehr weit fortgeschrittenen Kletterern vorbehalten ist. Weitere Informationen unter www.dav-berlin.de
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