Erschienen in Nikolassee & Schlachtensee Journal Februar/März 2022
Mit Konstantin Grcic hat das Haus am Waldsee einen international anerkannten, vielfach ausgezeichneten Industriedesigner zu einer ersten institutionellen Einzelausstellung in Berlin eingeladen. Aus alltäglichen Gegenständen und Objekten aus seinem eigenen Schaffen entwickelt Grcic sogenannte New Normals, welche einerseits unsere Gegenwart reflektieren und andererseits die vielfältigen Möglichkeiten von Zukunft – utopisch wie dystopisch – ausloten. In unserem Alltag finden sich häufig Objekte und Rituale, die ganz selbstverständlich wirken, aber noch vor kurzer Zeit kaum lesbar gewesen wären: Ein Smartphone auf einem Schreibtisch erscheint uns heute kaum bemerkenswert, für Betrachter aus der Vergangenheit stellt dieser flache Gegenstand jedoch ein unerklärbares Rätsel dar. So werden unsere jeweils neuen Realitäten immer wieder auch von Objekten und den daran geknüpften Verhaltensweisen verändert und unser Leben wandelt sich durch ihre Nutzung und ihr Alltäglichwerden ständig.
Bekanntheit erlangte Konstantin Grcic ab den 1990er-Jahren mit industriellen Objekten für den Alltag. Es entstanden unter anderem Stühle, Tische, Kleiderständer, Papierkörbe. Objekte wie die mobile Leuchte Mayday (1999) und Chair One (2004), ein Stuhl bestehend aus einer aus Aluminium gegossenen Gitterstruktur auf einem Betonfuß, avancierten zu weltberühmten Klassikern des Designs.
Konstantin Grcic (*1965, München) machte zunächst eine Ausbildung als Schreiner an der John Makepeace School for Craftsmen in Wood im englischen Dorset und schloss daran ein Design-Studium am Royal College of Art in London an. 1991 gründete er sein eigenes Büro in München. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.
Die Ausstellung wird vom 21. Januar bis 8. Mai gezeigt. Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, 14163 Berlin. Weitere Informationen unter www.hausamwaldsee.de
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