Erschienen in Gazette Steglitz Mai 2022
Auch im zweiten Corona-Winter hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kältebus-Projektes der Berliner Stadtmission alle Hände voll zu tun. Allabendlich starteten die Helfer, um Obdachlosen in der Hauptstadt zu helfen. Sie bieten heiße Getränke, Decken und Schlafsäcke an. Auf Wunsch werden die Obdachlosen auch zu einer sicheren und warmen Notübernachtung gebracht
„Was man bei diesen Einsätzen an erschütternden oder traurigen Lebensgeschichten erfährt, ist niederschmetternd“, sagt Oliver Stemmann, leitender Mitarbeiter der Alloheim Senioren-Residenzen.
Seit über 25 Jahren bringt der Berliner Kältebus notleidenden Menschen ohne Obdach Wärme und Zuwendung in der kalten Jahreszeit. Seit elf Jahren fährt Oliver Stemmann regelmäßig bis tief in die Nacht durch Berlin. Seit mittlerweile zehn Jahren unterstützen auch die Berliner Alloheim Senioren-Residenzen das Kältebus-Projekt, in diesem Jahr mit einer Spende von 5.000 Euro. Mittlerweile kamen so durch Alloheim rund 50.000 Euro zusammen.
Die Alloheim-Einrichtungen haben auch bei eigenen Veranstaltungen das Kältebus-Projekt fest im Blick. So wurden Spendenboxen aufgestellt und Kleidung oder auch Hilfsmittel von den Bewohnern gesammelt. „Aufeinander schauen und sich gegenseitig helfen, das ist unser gemeinsames Ziel“, stellt Oliver Stemmann fest, der neben der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung auch die Politik in der Verantwortung sieht. „Sie sollte alle Voraussetzungen dafür schaffen, dass Wohnungs- oder Obdachlosigkeit im Alter gar nicht erst eintritt“, sagt er, „dafür kann die Politik gesetzliche Regelungen verabschieden und so klare Hilfestrukturen schaffen.“
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