Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Mai 2022
Der Flaschenhalspark hat jetzt einen Namen – am 27. März wurde er nach der Schriftstellerin Dora Duncker (1855 – 1916) benannt. Die Autorin und ihre Bücher sind heute in Vergessenheit geraten. Die Tochter des Verlegers Alexander Duncker und seiner Ehefrau Louise produzierte fast „wie am Fließband“ Romane, Essays, Gedichte und Theaterstücke. Sie bekam schon im Elternhaus eine weitgefächerte Bildung und erweiterte ihren Horizont auch in vielen Gesprächen mit Schriftstellern und Künstlern, die in ihrem Elternhaus zu Gast waren. Auf Reisen bildete sie sich weiter. In einer Zeit, in der gutbürgerlichen Frauen eine Berufstätigkeit weitestgehend verwehrt blieb, konnte sie bereits von der Schriftstellerei leben. Mehr als 60 Novellen und Romane sind von ihr bekannt. 1888 heiratete die Schriftstellerin und wurde Mutter einer Tochter. Die Ehe wurde jedoch schon wenige Jahre später geschieden.
In ihren Büchern widmete sich Duncker meistens der Rolle der Frau. So porträtierte sie Madame Pompadour und schrieb in dem Buch „Großstadt“ über das Schicksal von zwei Schwestern in Berlin. Außerdem gab sie den Kinderkalender „Buntes Jahr“ heraus und veröffentlichte seit 1895 das Magazin „Zeitfragen. Soziale und belletristische Monatshefte“. Die Schriftstellerin wurde auf dem Zwölf-Apostel-Kirchhof beerdigt. 2018 ließ die Kirchengemeinde einen Gedenkstein auf das frühere Grab setzen.
Weitere Informationen: www.gruen-berlin.de/projekte/parks/dora-duncker-park
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023