Gazette Verbrauchermagazin

77 Jahre Autoservice Kunert

Patrick Neuling übernimmt den Steuerknüppel von Monika Kunert

Neue Geschäftsführung an der Spitze des Teams: Patrick Neuling (v.m.) löst Monika Kunert (v.l.) ab.
Neue Geschäftsführung an der Spitze des Teams: Patrick Neuling (v.m.) löst Monika Kunert (v.l.) ab.
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Mai 2022
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Wenn der Motor qualmt oder der Keilriemen jault, ein Porsche den geliebten VW geküsst hat oder passende Radkappen fehlen, ist der Weg zur Reparaturwerkstatt unausweichlich. Autoservice Kunert GmbH unter der Autobahnbrücke am Breitenbachplatz ist ein seit 77 Jahren auf diesem Bereich erfahrenes Familienunternehmen.

Die langjährige Chefin Monika Kunert hat nun die Leitung an ihren Neffen Patrick Neuling und damit an die dritte Generation weitergegeben. Und auch wenn sie sich zukünftig im Geschäft etwas rarer machen wird, der Kontakt zum Unternehmen wird erhalten bleiben.

77-jährige Firmenhistorie

Über die Breitenbachbrücke donnert der Verkehr, darunter auf dem Kunert-Werkstattgeländer bestimmen Fachwissen und noch echte Kundenfreundlichkeit den reibungslosen Servicebetrieb, der hier Anfang der 90er-Jahren diesen so verkehrsgünstig gelegenen Standort bezogen hat. Zuvor hatte Firmenchefin Monika Kunert ihre Kfz-Werkstatt seit Anfang der 80er-Jahre an der Delbrückstraße in Grunewald. Als das dortige Pachtgelände der Erweiterung eines Schulhofs weichen musste, folgte der Umzug unter die Stadtautobahnbrücke in der Dillenburger Straße 45. Gemeinsam mit einem Partner-Betrieb von VW entwickelte man hier unter dem Vertriebs-Namen STOP + GO ein Pilotprojekt. Im Jahr 2000 dann trennte sich Kunert davon, um sich als typenoffene Werkstatt, Kfz-Meisterbetrieb und Innungsbetrieb weiterzuentwickeln. Schon damals verbrachte als kleiner Steppke Patrick Neuling gemeinsam mit seinem Bruder viele spannende gemeinsame Stunden auf dem Gelände. Er erinnert sich: „Wir durften einmal die Bürowände neu malern – doch als man dann nach uns sah, hatten wir stattdessen nur uns gegenseitig bemalt.“

Auch Monika Kunerts Vater Karlheinz – Patricks Opa und Mitgründer des Familienunternehmens – war auf dem heutigen Firmengelände gut bekannt. Im Jahr 1945 hatten er und sein Bruder gemeinsam als autobegeisterte „Gebrüder Kunert“ in der Schöneberger Apostel-Paulus-Straße das Unternehmen für Tachometer-Reparaturen, Autoradio-Verkauf und -Einbau an den Start gebracht. Von dem Autovirus schon früh infiziert war auch Monika Kunert, deren Großvater Paul um 1917 mit 100 allerdings „echten“ PS in Form von Reit- und Fuhrpferden unterwegs war. Nun sagt sie mit vertrauensvollem Blick auf die Firmenübernahme ihres Neffen, der Bewährtes weiterführen will: „Ich kann jetzt loslassen.“

Patrick Neuling, studierter Wirtschaftler, betritt indessen ebenso zuversichtlich das von seiner Tante gefestigte Firmenfundament und betont: „ Ich will den Betrieb nicht umkrempeln, sondern auf dem aufbauen, was seit Jahren erfolgreich läuft.“ Und dann ergänzt der zweifache Vater mit kleinem Augenzwinkern, dass es für ihn sehr beruhigend sei, zu wissen, dass Monika Kuhnert für ihn eine hervorragende Stellvertreterin sein wird – beispielsweise in Ferienzeiten.

Hinter jedem Auto steht ein Mensch

Die von Anstand und Fairness geprägte Harmonie an der Firmenspitze spiegelt sich auch im elfköpfigen, aus sechs Nationen stammenden Mitarbeiterstamm, im Ton untereinander und mit den Kunden wider. Patrick Neuling erklärt nicht ohne Stolz, dass hier noch nie ein Mitarbeiter im Unternehmen gekündigt habe, Auszubildende übernommen würden, Inklusion großgeschrieben werde und jeder hier seiner Stärke gemäß anerkannt und gefordert wird, denn: „Was zählt, ist die Motivation. Fehlendes Wissen kann man erwerben.“ Patrick Neuling hat von seiner Vorgängerin wichtiges übernommen und will daran anknüpfen: „Von Firmenbeginn an wurde in die Mitarbeiter, in hochmoderne Werkstattausstattung und damit in die Zukunft investiert. Wir sind hier auf neuestem Stand.“ Und Monika Kunert, die alle Jahre wieder zum Jahresende berührende Dankesbriefe an ihre Kunden verschickt, erklärt zum Thema Investitionen: „Schließlich kann ich ja nur ein Schnitzel essen.“

Auch das haben Tante und Neffe sich zum Motto gemacht, spürbar in jeder Ecke der Firma: „Wenn der Kunde zufrieden ist, kommt der Rest von ganz alleine“. Und so setzt der neue Firmenchef, dem man die Begeisterung für seine Arbeit anmerkt, weiterhin auf unkomplizierten Service und verrät: „Ein sehr guter Verkäufer verkauft, was der Kunde braucht.“ Und so wird dem persönlichen Kundengespräch bei Auto Kunert noch viel Zeit bemessen, um dann darauf aufbauend die notwendigen Reparaturen und Service-Leistungen bedarfsgerecht ausführen zu können; mit dem Ziel, den Kunden mit möglichst geringem Aufwand mobil zu halten.

Dass diese Wertschätzung für Mensch und Auto an bewährtem Standort unter der Breitenbachbrücke auch unter der neuen Geschäftsführung noch lange gelebt werden kann, das hoffen Kunden und Firmenangehörige gleichermaßen.

Weitere Informationen unter www.autoservice-kunert.de

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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