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Gedenkveranstaltung für Rahel R. Mann

Ihr Leitsatz war: „Ich lebe immer im Jetzt!“

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann spricht anlässlich der Gedenkfeier für die Zeitzeugin Rahel R. Mann. Foto: Helmut Jerabek
Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann spricht anlässlich der Gedenkfeier für die Zeitzeugin Rahel R. Mann. Foto: Helmut Jerabek
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Juni 2022
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Mit einer Gedenkveranstaltung wurde am 6. Mai 2022 an die am 31. März 2022 in Berlin-Schöneberg verstorbene Zeitzeugin Rahel R. Mann gedacht. Viele waren gekommen, um sich genau an dem Ort, wo man sie so oft erleben durfte – in der Ausstellungshalle von „Wir waren Nachbarn“ im Rathaus Schöneberg – zu verabschieden.

Seitens der Familie war die Tochter, Frau Albo, aus Israel angereist. Vom Bezirksamt waren Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und der Stadtrat Tobias Dollase gekommen.

Die Projektleiterin von „Wir waren Nachbarn“ Frau Dr. Ladwig-Winters hat aus dem vielschichtigen Leben von Rahel Mann erzählt. Zudem wurde ein Film gezeigt, in dem Rahel R. Mann selbst zu Wort kam.

Aus der Rede von Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann:

„Rahels R. Manns Leben war gekennzeichnet von der Verfolgung in der Nazizeit. Schon als Kind hat sie erleben müssen, was Ausgrenzung bedeutet und hat zeitweilig in Pflegefamilien gelebt. Vom Herbst 1944 bis Mai 1945 überlebte sie versteckt in einem Keller in der Starnberger Straße. Prägende Erlebnisse, die einen ein ganzes Leben nicht loslassen. (...)

Rahel R. Mann leistete mit ihrem persönlichen Einsatz als Zeitzeugin einen unschätzbaren Beitrag, um gegen Antisemitismus und Rassismus anzukämpfen. Dafür sind wir ihr sehr dankbar. Rahel Mann wird uns allen mit ihrer gradlinigen Art immer in Erinnerung bleiben.“

Nach der Ansprache haben sich die Anwesenden zu Ehren von Frau Mann erhoben und ihrer gemeinsam still gedacht.

Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler erinnerte sehr persönlich:

„Ich hatte das Glück mit Frau Mann in meinen zehn Dienstjahren als Bezirksbürgermeisterin oft zusammenzukommen. Sie hat viel Erinnerungsarbeit hier in der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ und in Schulklassen geleistet. Auch bei der Denksteinlegung in der Löcknitz-Grundschule war sie oft mit dabei.

Sie hat mich auch in meinem Büro besucht. Sie war direkt und hat einem gesagt, was sie denkt. War etwas schlecht, hat sie es kritisiert – fand sie etwas gut, wusste man, dass sie das auch so meint. Eine Offenheit, die einer Politikerin nicht immer widerfährt.“

Rahel R. Mann hat ihre letzte Ruhestätte unweit des Rathauses Schöneberg auf dem Alten Kirchhof gefunden.

In der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ kann man die Geschichte von Rahel R. Mann in ihrem biographischen Album nachlesen. Alle weiteren Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Internetseite von „Wir waren Nachbarn“.

Titelbild

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