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Wort der Bezirksbürgermeisterin

Charlottenburg-Wilmersdorf Juli 2022

Bauch bei der Eröffnung des Kunstprojekts „All We Wrote – The Passion of Graffiti“ auf dem Kudamm. Foto: BACW
Bauch bei der Eröffnung des Kunstprojekts „All We Wrote – The Passion of Graffiti“ auf dem Kudamm. Foto: BACW
Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Juli 2022
Kirstin Bauch
Kirstin Bauch. Foto: britibay

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf,

es gibt Zeiten, in denen sich nur schwer mit Zuversicht in die Zukunft sehen lässt. Über uns liegt noch immer der Schatten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und dazu lähmen schreckliche Ereignisse wie die Amokfahrt eines Mannes auf der Tauentzienstraße mit all ihren Opfern unser Denken. Es fällt mir schwer, zur Tagesordnung überzugehen, wenn ich mir als Mutter den Schmerz der Eltern vorstelle, die ihre Kinder gut betreut auf einer Klassenfahrt in Berlin wähnten und erfahren mussten, dass sie schwer verletzt in einem Berliner Krankhaus liegen. Viele der Opfer stammen aus Bad Arolsen, einer kleinen Stadt in Hessen im Landkreis Waldeck-Frankenberg, der seit vielen Jahren mit Charlottenburg-Wilmersdorf verpartnert ist. Es wird leider nie eine absolute Sicherheit geben, damit werden wir in einer so großen Stadt wie Berlin leben müssen, aber ich will mich jetzt persönlich und mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die längst überfälligen Maßnahmen endlich umgesetzt werden, die für mehr Sicherheit im Herzen der City West sorgen können.

Kunst und neue Experimentierräume

Vielleicht ist Kunst die Antwort, wie wir den Kudamm, die Tauentzienstraße und den Breitscheidplatz so umgestalten können, dass wir ein Mehr an Sicherheit gewährleisten können, aber auch wieder an den Glanz vergangener Zeiten anknüpfen können. Die Frage, die mich bei der Gestaltung des öffentlichen Raums immer begleitet, lautet: Wem gehört die Stadt und wie soll sie aussehen? Was können wir tun, dass sich die Menschen gern im öffentlichen Raum aufhalten, sich dort treffen und austauschen und sich gleichzeitig auch sicher fühlen. Mein Dank gilt den Künstler:innen, die mit Urban Graffiti ihren Beitrag dazu leisten, den öffentlichen Raum in der City West zurückerobern. Wir wollen mehr Räume zum Experimentieren schaffen, um an zentralen Orten neue Nutzungskonzepte entstehen zu lassen. Ich lade Sie ein: Seien Sie mit uns mutig und neugierig! Nehmen Sie unsere Straßen und Plätze ganz neu und bewusst als „Schaufenster der Zukunftsideen“ wahr.

Drehorgelfest auf dem Kudamm

Mit Freude, aber auch mit viel Respekt vor der langen Tradition habe ich in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft des 41. Internationalen Drehorgelfestes Anfang Juli übernommen. Ich bin sehr froh, dass diese beliebte Veranstaltung nach der pandemiebedingten Pause endlich wieder stattfinden konnte. Außerdem möchte ich den vielen aktiven Drehorgelspieler:innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, England, Schweden, Finnland, Estland und sogar aus den USA danken, dass sie die lange Anreise auf sich genommen haben, um diese volkstümliche Kunst bei uns in der City West zu pflegen, gemeinsam die Tradition mit Leben zu füllen und mit ihrem Spiel so viele öffentliche Veranstaltungen bereichern. Ich habe mich auch sehr gefreut, „Jubel-Jette“ Christa Hohnhäuser kennengelernt zu haben, die mit viel Engagement und Herzblut diese wunderbare Veranstaltung organisiert und begleitet und wieder ein buntes und interessantes Programm für die Berlinerinnen und Berliner sowie für die Touristen in der City West zusammengestellt hat.

Kiezspaziergang durch die Wilmersdorfer Straße

Im Juli werde ich wieder einen Spaziergang durch einen Kiez führen. Ich möchte mir mit Ihnen die „Drei Gesichter der Wilmersdorfer Straße“ ansehen. Diese Straße ist wie eine Wundertüte und bietet so viel verschiedene spannende Orte, die ich Ihnen gerne vorstellen möchte. Wir starten am Samstag, 9. Juli, um 14 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz, streifen an Institutionen wie dem „Hoeck“ und „Rogacki“ vorbei, sprechen darüber, was es für neue Planungen in der Fußgängerzone gibt, lassen uns erklären, was es mit dem TUMO auf sich hat, spazieren dann weiter unter der S-Bahn hindurch und schauen uns das dritte Gesicht der Wilmersdorfer bis zum Adenauerplatz hin an. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich wieder zahlreich begleiten würden.

Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter bauch@charlottenburg-wilmersdorf.de.

Herzlich grüßt Sie Ihre
Kirstin Bauch
Bezirksbürgermeisterin

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