Erschienen in Dahlem & Grunewald Journal Oktober/November 2022
Seit Juli steht die Inklusions-Naturstein-Skulptur „(In)Visible Differences” von Semra Sevin auf dem Betty-Hirsch-Platz an der Rheinbabenallee/Ecke Hundekehlestraße in Schmargendorf.
Die zwei Meter hohe, aus fünf Teilen bestehende Steinskulptur ist sichtbar, aber auch für erblindete Menschen durch andere Sinne erfahrbar. Die Skulptur besteht aus auffälligen roten und weißgrauen Steinen, die unterschiedlich groß sind. Damit ist die Skulptur in ihren verschiedenen Teilen visuell klar erkennbar. Die Oberfläche der Steine ist unterschiedlich poliert und geriffelt, oder auch natürlich belassen, womit die Skulptur ertastbar wird. Zudem wird die Skulptur von einem Duft begleitet.
Mit Bezug zur Namensgeberin des Platzes Betty Hirsch, eine dänisch-deutsch-jüdische erblindete Sängerin und Pädagogin, die 1914 die erste Kriegsblindenschule in Berlin gegründete, empfängt die Skulptur mitten auf der Naturwiese Sehende und Nichtsehende, um die aus natürlichen Materialien geschaffene Kunst zu entdecken. Die Skulptur verbleibt zunächst für ein Jahr auf dem Platz.
Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch: „Inklusion ist eine Kernaufgabe der Gesellschaft und in allen Bereichen des alltäglichen Lebens wichtig. So auch in der Kunst. Denn gerade in der Kultur darf es kein Handicap geben, darum begrüße ich die neue inklusive Skulptur auf dem Betty-Hirsch-Platz.“
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