Erschienen in Gazette Wilmersdorf November 2018
Urania, die griechische Muse der Astronomie, ist Namenspatin für eine Berliner Institution: 1888 gründeten die beiden angesehenen Gelehrten Wilhelm Foerster und Max Wilhelm Meyer – beide Astronomen – unterstützt durch Geldgeber wie Werner von Siemens eine Volkssternwarte. Diese bekam den Namen Urania und befand sich an der Invalidenstraße.
Bereits im ersten Jahr begeisterten sich ca. 98.000 Besucher für das Konzept, bei dem sie spielerisch an Experimenten teilnehmen konnten. Die Hauptattraktion war der 12-Zoll-Refraktor, der zu jener Zeit das größte Teleskop von Preußen war. Anfang des 20. Jahrhunderts mit Erstem Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg konnte die Urania nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Das Haus in der Invalidenstraße wurde von den Bomben stark geschädigt. 1951 brachte man den Refraktor in die Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf dem Insulaner.
Die Neugründung der Urania als gemeinnütziger Verein erfolgte 1953 im Westen Berlins, wo sie zunächst in der Technischen Universität ihren Standort hatte. 1962 zog sie in die Nähe vom Wittenbergplatz, an ihren heutigen Standort „An der Urania“. Heute ist die Urania einer der größten gemeinnützigen Vereine Berlins. Das Angebot ist breit gefächert: Vorträge führender Wissenschaftler zu den unterschiedlichsten Themen, aber auch Diskussionen, Filmvorführungen, Workshops, Reiseberichte und vieles weitere stehen auf dem Programm. Doch hier kann man nicht nur von fernen Ländern träumen. Der Verein Urania Berlin e. V. bietet auch Studienreisen mit erfahrenen Reiseleitern an.
Das Haus An der Urania verfügt über zwölf Räume unterschiedlicher Größe, die zwischen 40 und 866 Menschen Platz bieten. Darunter eine Bühne und zwei Kinosäle. Zusätzlich sind Ausstellungen in den Foyers zu sehen. Das Programm der Urania richtet sich an Menschen jeden Alters, auch Familien mit Kindern. Weitere Informationen unter www.urania.de .
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