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Erinnerung an sozialdemokratischen Theoretiker

Ehrengrabstatus für Eduard Bernsteins Grab erneuert

Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Dezember 2016
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Der Senat von Berlin hat bereits am 16. Juli 2016 dem Grab von Eduard Bernstein erneut den Ehrengrabstatus zugesprochen. Der am 6. Januar 1850 in Schöneberg geborene Bernstein war ein sozialdemokratischer Theoretiker, Schriftsteller und Politiker. Unter dem Pseudonym „Leo“ schrieb er für die Zeitung „Der Sozialdemokrat“. Bereits 1872 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterparten (SDAP) bei. Im Jahr 1888 hatte das Kaiserreich genug von dem Sozialdemokraten. Bernstein wurde in die Schweiz ausgewiesen und zog dann nach London. 1901 hob man den Haftbefehl gegen den Politiker auf und er kehrte nach Deutschland zurück. Zwischen 1910 und 1920 war er Stadtverordneter in Schöneberg.

Als Schöneberg nach Berlin eingemeindet wurde, bekleidete er ein Amt als unbesoldeter Stadtrat. Außerdem gehörte er zwischen 1902 und 1928 mit mehreren Unterbrechungen dem Reichstag an.

Der am 18. Dezember 1932 verstorbene Bernstein hatte bis 2010 bereits ein Ehrengrab. Das Grab befindet sich auf dem Schöneberger Friedhof in der Eisackstraße 40a. Mit der Ehrengrabwürde ist der Erhalt des Grabes für die nächsten 20 Jahre gesichert.

Bezirksbürgermeistern Angelika Schöttler: „ Als Bezirk haben wir uns dafür eingesetzt, dass das Grab von Eduard Bernstein wieder den Ehrengrabstatus erhält. Schließlich hat er sich als Politiker, Stadtverordneter, Stadtrat und Mitglied des Reichstags um die Allgemeinheit verdient gemacht und das soll sichtbar bleiben. Ehrengräber sind ein wichtiger Teil unserer Erinnerungs- und Gedenkkultur.“

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