Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf November 2022
Liebe Leserinnen und Leser,
noch genießen wir ein paar sonnige Oktobertage, aber der November mit eher trübem Wetter steht vor der Tür.
Auch Novembertage eignen sich dazu, Spaziergänge zu machen. Deshalb möchte ich Sie ermuntern, einen unserer zahlreichen Friedhöfe zu besuchen. Gerade dann ist dort eine ganz besondere Stimmung, um aus dem Alltag etwas Ruhe zu finden.
Die großen Kirchen begehen den November als Monat des Gedenkens. Katholische und evangelische Christen besuchen an Allerheiligen, Allerseelen bzw. am Totensonntag traditionell die Gräber ihrer Angehörigen und Freunde. Der Staat gedenkt am Volkstrauertag alljährlich der Opfer von Kriegen und Gewalt. Auch bei uns in Steglitz-Zehlendorf ist es gute Tradition, an diesem Tag ein öffentliches Gedenken auszurichten.
Steglitz-Zehlendorf beherbergt über seine Ortsteile verteilt zehn landeseigene Friedhöfe – große und kleinere - die zumeist in weitläufige Parklandschaften eingebettet oder Teil von diesen sind. Sie spiegeln die Geschichte, aber auch den Wandel von Bestattungskultur und Landschaftsarchitektur wider.
Mit einer Fläche von 375.000 qm ist der nach dem Zweiten Weltkrieg angelegte Waldfriedhof Zehlendorf nicht nur der jüngste, sondern der mit Abstand größte. Hier befindet sich auch das 1953 angelegte italienische Ehrengräberfeld, auf dem überwiegend Soldaten, aber auch Kriegsgefangene und Zivilisten beerdigt sind.
Der Besuch eines Friedhofs kann auch eine Zeitreise sein. Große und verdienstvolle Persönlichkeiten aus unserem Bezirk und ganz Berlin ehrt die Stadt mit Ehrengräbern, die liebevoll gepflegt werden. Wer mit offenen Augen über Steglitz-Zehlendorfs Friedhöfe spaziert, kann ihnen begegnen und sich ihre Geschichte vergegenwärtigen: unvergessene Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Sport. Willy Brandt, Richard von Weizsäcker und Walter Scheel sind unter ihnen, Hildegard Knef, Harald Juhnke und Günter Pfitzmann, der Flugpionier Otto Lilienthal, Marie-Elisabeth Lüders, die ehemaligen Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter und Otto Suhr, Rudi Dutschke und viele mehr.
Ganz herzlich danke ich dem Straßen- und Grünflächenamt und der Friedhofsverwaltung Steglitz-Zehlendorf für ihren Einsatz, um unsere Friedhöfe in Schuss zu halten, zu begrünen und für unsere Bürgerinnen und Bürger als eine Art Parklandschaft und Oase in der Großstadt zu gestalten. Jeder gut gepflegte Friedhof bereichert unseren Bezirk mit einem Stück intakter Fauna und Flora. Friedhofspflege ist deshalb auch Naturschutz.
Am Schluss habe ich noch eine Bitte an Sie:
Wahrscheinlich wird der Verfassungsgerichtsgerichtshof Berlin im November entscheiden, dass die Wahl des letzten Jahres mindestens zum Teil wiederholt werden muss. Diese Wiederholungswahl wird bereits Mitte Februar 2023 stattfinden. Das Bezirksamt benötigt hierfür ihre Hilfe.
Für den Wahltag werden über 3000 ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gebraucht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie aktiv daran mitwirken würden, diesen demokratischen Akt gelingen zu lassen.
Nähere Informationen finden Sie auf der Seite des Bezirksamts Steglitz Zehlendorf www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf .
Für Ihr Engagement bedanke ich mich schon jetzt.
Ihre
Maren Schellenberg
Bezirksbürgermeisterin
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