Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal Dezember/Januar 2022
Der zum Teil sehr alte Baumbestand im Landschaftspark Glienicke ist durch Überalterung, die Trockenheit der vergangenen Jahre und dadurch verursachter Besiedlung durch holzzerstörende Pilze stark bruchgefährdet. Das kann zu einer Gefährdung der Besucher führen, da Bäume umkippen, bzw. Kronenteile oder Starkäste herunterfallen können. Daher ist der Park seit April 2020 für Besucher gesperrt.
Doch es gibt neue Hoffnung darauf, dass ein Spaziergang in dem Unesco Weltkulturerbe bald wieder möglich ist. Der zuständige Bezirksstadtrat Urban Aykal hält eine Teilöffnung des Parks für das Frühjahr 2023 für möglich. Baumpflege sowie Schnitt-und Fällmaßnahmen können aus Naturschutzgründen nur zwischen Oktober und Ende Februar durchgeführt werden. Konkret sind Maßnahmen in diesem Winter an dem Baumbestand der Schlosswiese fest eingeplant. Auch die Bäume entlang des Parallelweges nördlich der Königstraße zum Schloss werden gepflegt, um innerhalb des Parks den direkten Zugang zum Schloss zu gewährleisten. Nach erfolgreichem Abschluss der Baumarbeiten werden diese Bereiche voraussichtlich ab März 2023 wieder zugänglich sein.
Urban Aykal: „Ein Park von dieser herausragenden Bedeutung darf nicht dauerhaft geschlossen bleiben. Gleichzeitig sind die Herausforderungen im Hinblick auf Baumpflege und Verkehrssicherheit immens. Um diese zu gewährleisten, müssen wir in einer mehrfach geschützten Anlage jeden einzelnen Baum mit großer Sorgfalt bearbeiten. Ich freue mich sehr, dass wir mit Beginn der Bearbeitungsperiode den ersten Schritt in die Öffnung einleiten. Ziel ist trotz aller Herausforderungen die Teilöffnung des Parks im Frühjahr 2023 zu realisieren und anschließend die Bearbeitung der übrigen Parkbereiche durchzuführen, um das Unesco Weltkulturerbe wieder vollständig für die Bevölkerung erlebbar zu machen. Parallel bin ich im direkten Gespräch mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, um eine mögliche Abgabe der Parkanlage an die Stiftung voranzutreiben.“
Die Schäden an den alten Bäumen können nur durch Kronenpflege, Kronenreduzierung oder Fällung des Baumes behoben werden. Beim Landschaftspark handelt es sich um keine moderne Parkanlage, sondern um ein gärtnerisches Gesamtkunstwerk, in dem Eingriffe genau abgewogen werden müssen.
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