Gazette Verbrauchermagazin

Erfolgreicher Start mit erstem „RegioTalk Berlin Südwest“

Neues Veranstaltungs-Format des RIK stellt sich aktuellen Themen

Im RegioTALK des RIK kommen Unternehmer zu Wort, werden Lösungen gesucht und gefunden. Foto: www.der-gottwald.de
Im RegioTALK des RIK kommen Unternehmer zu Wort, werden Lösungen gesucht und gefunden. Foto: www.der-gottwald.de
Erschienen in Gazette Zehlendorf November 2022
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„Gewerbe und Energie – Herausforderungen und Chancen in Zeiten des Wandels“ – unter keinem passenderen Titel hätte in diesen Krisentagen der erste RegioTalk des frisch an den Start gegangenen Regionalinkubator Berlin SÜDWEST (RIK) stattfinden können. Das Projekt RIK der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf versteht sich als „netzwerkorientierter Ideenbeschleuniger“ und arbeitet unter dem Motto „Zukunftsort Berlin SÜDWEST – nachhaltig und innovativ“.

In seiner ersten Veranstaltung am 13. September beeindruckte Projektleiter Prof. Dr. Frank Schaal mit Team und Partnern die über 50, überwiegen zum Unternehmerkreis zählenden Anwesenden: Manch drängendes Problem wurde angesprochen, manch bis dahin unbekannter Lösungsweg aufgezeigt und daraus viel Energie zum (Besser-)Machen geweckt. – Wie geschaffen für diesen „Tag des positiven Denkens“, der im Jahr 2003 von der US-amerikanischen Unternehmerin Jake Hellbach für den 13. September ins Leben gerufen worden war. Zusätzlich positives Ambiente mit Blick auf die freundlich über die Bezirks-Dächer strahlende Abendsonne lieferte die charmante Lokation des Goerzwerk Club im vierten Stock des Industriedenkmals reichlich. Dessen Türen hatte Hausherr Silvio Schobinger – Vorbild für erfolgreiches Netzwerken und energieeffizientes Handeln weit über den Bezirk hinaus – wieder einmal weit für ebenso interessante wie interessierte Gäste des ersten RegioTalk geöffnet.

Podium mit Pep

Hochkarätige Gäste auf dem Podium folgten der Begrüßung von Initiator und RIK-Projektleiter Prof. Schaal, der erklärte, mit dieser Veranstaltung in der Krise Hilfestellung leisten und Themen ansprechen zu wollen, die so manchem Gast des Abends unter den Nägeln brennen.

An der Seite des RIK dabei die Berlin Partner GmbH, deren Bezirkszuständiger Andreas Hereth den umfangreichen Service für Unternehmen vorstellte. Der beinhaltet Beratung zu Förderprogrammen ebenso wie Tipps für die Gründungsphase und Prozessoptimierung, aber auch die Beratung beim Verkauf eines Unternehmens. Dazu der klare Hinweis vom Fachmann, Förderanträge unbedingt VOR einer anstehenden Maßnahme bzw. vor dem Projektstart zu stellen, da den Anträgen nur im Voraus stattgegeben werden kann.

Näher auf die in erster Linie die Energetik betreffenden Fördermöglichkeiten gingen unter der Überschrift „Energiewende in Berlin für Ihr Unternehmen“ Robert Viebig und Dr. Diana Woelki ein und stellten die aktuellen Fördermöglichkeiten für Unternehmen vor: Zwar gebe es derzeit erweiterte Fördertöpfe für größere Vorhaben von Unternehmen zur CO2-Umrüstung, doch sei verständlicherweise der Run auf die Energie-Förderprogramme enorm. „Reden Sie mit uns“, ihr direktes Angebot an diesem Abend, das später beim Get-Together dann auch gerne angenommen wurde.

KEK zu gemeinsamen Klimaschutzzielen

Im Februar 2022 hat am Steinplatz 1 in Charlottenburg die Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) – ihre Tätigkeit aufgenommen. Betrieben wird sie durch ein Konsortium von VDI/VDE + Innovation und Technik GmbH und ÖKOTEC Energiemanagement GmbH.

Berliner Unternehmen, die einen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten und zugleich ihre Energiekosten senken möchten, erhalten dort niedrigschwellige Unterstützung und Beratung. Gerade für kleine und mittlere Betriebe ist die Planung und Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzvorhaben eine große Herausforderung. Sie zu meistern, will die KEK individuelle, kostenfreie und neutrale sowie unbürokratische Unterstützung leisten und die Unternehmen bei ihren Schritten Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz begleiten.

Dr.-Ing. Kirsten Kubin von der KEK stellte die junge Koordinierungsstelle beim ersten RegioTalk mit ihrem Vortrag „Klimaneutralität durch Energieeffizienz im Unternehmen“ vor. Dabei konzentrierte sie sich auf die Erklärung der drei Beratungsstufen, welche die KEK interessierten Betrieben je nach Stand der Dinge individuell angepasst bietet: Die Basisberatung zu allgemeinen Informationen und passenden Förderprogrammen, die schon detailreichere und individuell zugeschnittene KMU-Beratung sowie Austausch- und Vernetzungsangebote an Runden Tischen und in Klimaschutznetzwerken mit Fachexperten und Gleichgesinnten.

Eigene Veranstaltungen der KEK werden kostenfrei digital angeboten und sollen zur Mitarbeiter-Mobilisierung und Bewusstseinsbildung hin zu besserem Klimaschutz-Verständnis dienen. Angebote dazu unter www.berlin.de/energieeffiziente-unternehmen/service/

Die Krise als Chance

Nach so viel Information kamen in der anschließenden Diskussion auf der Club-Bühne unter der Moderation von Prof. Schaal und begleitet vom IHK-Bereichsleiter für Wirtschaft & Politik Simon Margraf die KEK-Referentin Dr. Kirsten Kubin, Goerzwerk-Eigentümer Silvio Schobinger sowie für den Klimaschutz hochmotivierte Unternehmer und Mieter im Goerzwerk zu Wort: Holger Stabernack von der Securenergy AG, Dr. Nicola Kleppmann von KT Elektronik und Dr. Rainer Hönig von der betteries AMPS GmbH brachten in einer hochspannenden Diskussion aus eigener Unternehmererfahrung die Problematik auf den Tisch, die eine rasche Energiewende in Deutschland immer wieder ausbremst: An erster Stelle stehe dabei die Bürokratie, die durch umständliche Verfahren ein flüssiges Handeln Richtung Energiewende unmöglich mache. Materielle Fußangeln kämen dazu sowie die unsichere und derzeit schleppende Versorgung mit ausschließlich in China und Korea gefertigten, aber für Deutschland wichtigen Energieträgern und Bauteilen.

Doch anstatt über diese Mängel und Hürden zu klagen, kam die Podiumsrunde tagesgerecht zu positivem Fazit und nahm es sportlich: Der Unternehmer müsse die derzeitige Krise als Chance sehen: „Machen statt Meckern“, laute die Devise, mit der dann zum beherzten Sprung von der Planung zur Realisierung angesetzt werden kann. Jeder könne aber auch bereits mit kleinen Schritten zur Erfüllung der aktuellen Herausforderungen beitragen. Wichtig sei dabei gemeinsamer Austausch und gemeinsames Handeln, die in aktivem Netzwerken ihre Grundlage haben.

Intensiv begann man damit im Anschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung – und ließ diesen ebenso intensiven wie interessanten Abend bei guten Gesprächen, warmer Quiche und kalten Getränken harmonisch ausklingen.

„RegioTalk Berlin Südwest“ wird sich zukünftig in regelmäßigen Veranstaltungen diversen aktuellen Schwerpunktthemen widmen. Gäste sind herzlich willkommen.

Für November 2022 sind zwei RegioTalks geplant: Am 8. November zum Thema: „Touristische Herausforderungen für den Berliner Südwesten: Nachhaltigkeit als strategisches Positionierungsmerkmal für den Bezirk?“ und am 30. November zum Thema „Frauen in Führungspositionen“. Beide Veranstaltungen werden im Gutshaus Steglitz stattfinden. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich.

Näheres, Termine und Anmeldung unter www.rik-berlin.de

Jacqueline Lorenz

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