Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf März 2017
Messen und Ausstellungen sind für den Wirtschaftsstandort Berlin von außerordentlicher Bedeutung. Die Aktivitäten der Messe Berlin GmbH unterstützen in hohem Maße die wirtschaftliche Entwicklung Berlins und stellen einen wichtigen Bestandteil des vom Berliner Senat vorangetriebenen Standortmarketings dar.
Die bisher realisierten Maßnahmen des Ausbauprogramms auf 160.000 m² Hallenfläche sollen die Stellung der Messe Berlin im internationalen Wettbewerb sichern. Zur Zukunftssicherung Berlins als Messe- und Kongressstandort sind ständig weitere Maßnahmen erforderlich. Hierzu gehört die langfristige Sicherung von zusätzlichen Hallenpotenzialen.
Durch die Senatsbeschlüsse zum Gesamtkonzept für das Umfeld der Messe Berlin aus dem Jahr 2001 wurde die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt beauftragt, das nördliche und südliche Umfeld der Messe planerisch differenziert zu untersuchen. Dafür wurden wesentliche Teile des Messeumfeldes als Gebiet von außergewöhnlicher städtebaulicher Bedeutung (nach § 9 AGBauGB) in die Zuständigkeit des Senats gestellt und eine umfangreiche städtebauliche Konzeption erarbeitet.
Dieser Plan wurde durch aktuelle Entscheidungen stark modifiziert in das Planwerk „Innere Stadt“ übernommen und bildet so weiterhin die Orientierung für konkrete Baumaßnahmen.
Einige Projekte sind inzwischen realisiert worden, wie zum Beispiel das neue Servicegebäude an der Wandalenallee. Andere Projekte sind eingestellt worden – beispielsweise die ursprünglich vorgesehene Bebauung des Hammarskjöldplatzes. Der seit 2003 bestehende repräsentative Südeingang, die neuen Service-Gebäude im Südwesten des Messegeländes sowie der Neubau des City Cube Berlin an der Stelle der im Jahr 2011 abgerissenen Deutschlandhalle stellen hier deutliche Verbesserungen für den Messestandort Berlin dar.
Mit dem Senatsbeschluss 905/01 vom 27.2.01 wurde für das Gelände der Messe Berlin ein städtebauliches Konzept entwickelt. Die Erkenntnisse aus diesem Konzept flossen in einen Masterplan/Stufenplan – der als Entwicklungskonzept mit kurz-, mittel- und langfristigen Realisierungszielen zu verstehen ist – ein und ist stark modifiziert in das Planwerk Innere Stadt übernommen worden. Dieses ist auch weiterhin Orientierung für konkrete Baumaßnahmen im Umfeld der Messe. Dazu wird wie die Neugestaltung des ZOB auch die zukünftige Nutzung des ICC gehören, das aus unserer Sicht als Baudenkmal und Bauzeugnis nicht eliminiert oder überformt werden darf. Wir werden wie bisher die Planungen der Senatsverwaltung positiv kritisch begleiten. Wolfgang Tillinger
Die Stärkung des innerstädtischen Messestandortes ist für unseren Bezirk von übergeordneter Bedeutung. Eine Investitionsoffensive, die die Messehallen und das Umfeld einschließt ist notwendig. Auf der Prioritätenliste vorne steht für die CDU die Sanierung des ICC. Auch die Frage nach einem neuen Hotelstandort in unmittelbarer Nähe muss endlich geklärt werden. Zwingend erforderlich ist die Neuordnung des Verkehrs. Wir fordern ein Verkehrskonzept für das Umfeld des Messegeländes, welches sowohl den motorisierten Verkehr, den Fahrradverkehr als auch die Fußgängerwege neu regelt. Darüber hinaus ist die Anbindung der Messe an den zukünftigen Flughafen BER zwingend notwendig.
Susanne Klose
Im Umfeld der Messe, einem der potentesten Wirtschaftsstandorte Berlins, hat der Senat Handlungsbedarf: Das weltweit geschätzte ICC muss endlich wieder als Kongresszentrum genutzt werden können, der muffige Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) attraktiv ausgebaut werden. Ganz wesentlich: Die Wiedergewinnung des öffentlichen Raums für Fuß- und Radverkehr, damit Messebesucher und ZOB-Reisende ihre Ziele bequem und gefahrfrei auch nichtmotorisiert erreichen können. Wenn der Bund jetzt die Neuordnung des Autobahndreiecks plant, sollte der Senat die Chance nicht ungenutzt lassen, ein städtebauliches Gesamtkonzept zu entwickeln und dabei den Westkreuzpark als wichtiges Scharnier zwischen City West und Grunewald zu integrieren.
Jenny Wieland
Die Messe Berlin zieht jedes Jahr ein Millionenpublikum an Aussteller*innen und Besucher*innen an und ist als Jobmotor und Wirtschaftsgenerator eine feste Größe für unseren Bezirk, ja für ganz Berlin. Stichwörter wie Grüne Woche, ITB Berlin, IFA sind in aller Munde. Deshalb ist es erstmal ein positives Zeichen, dass sich Einiges bewegt und über die Neukonzeption des Messegeländes und zusätzlicher Veranstaltungsmöglichkeiten nachgedacht wird. Was man dabei aber auf keinen Fall vergessen darf, ist eine echte, frühzeitige Einbindung von Anwohner*innen und Bürger*inneninitiativen sowie von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten, damit ein innovativer, zukunftsweisender Weg beschritten werden kann. Sebastian Dieke
Der Funkturm, das ICC, das Messegelände – wesentliche Identitätspunkte für den Bezirk. Aber leider nicht in einem zeitgemäßen Umfeld. Fehlende Fußgängerwege, dunkle Unterführungen, lärmende Verkehrswege – dies gilt es zu verändern.
Mit einem Masterplan will die FDP den Fortbestand des ICC als Messestandort sichern und dessen gesamtes Umfeld – einschließlich des Zentralen Omnibusbahnhofes – attraktiver gestalten.
Bauliches Kernstück: Die Überbauung der Stadtautobahn A 100 zur Erschließung weiterer Messeflächen und zum Schutz der Wohnbebauung vor Verkehrslärm.
Denn was in München und Düsseldorf möglich war, muss auch in Berlin möglich sein – zum Wohl der Bürger und Besucher der Bundeshauptstadt.
Johannes Heyne
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