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100. Geburtstag von Ursula Mamlok

Park zu Ehren der Komponistin benannt

Ein Leben für die Musik – die Komponistin Ursula Mamlok. Foto: Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung
Ein Leben für die Musik – die Komponistin Ursula Mamlok. Foto: Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau März 2023

Die Grünanlage an der Gleditschstraße 3 – 23 wurde im Februar in Ursula-Mamlok-Park benannt. Die Umbenennung der Parkanlage ist Teil der Strategie im Bezirk, die Sichtbarkeit von Frauen bei der Benennung von Straßen, Plätzen und Grünanlagen zu erhöhen. Bisher sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. In den letzten Jahren wurden folgende Benennungen nach bedeutenden Frauenpersönlichkeiten im Bezirk vorgenommen: der Hannah-Höch-Weg, die Ella-Barowsky-Straße, der Dora-Duncker-Park, die Gerda-und-Wolfgang-Szepansky-Promenade und nun den Ursula-Mamlok-Park. Die nächste Umbenennung wird der Park am Innsbrucker Platz sein, der in Erna-Proskauer-Park umbenannt werden soll.

Ein bewegtes Leben

Ursula Mamlok (1.2.1923 – 4.5.2016) war eine der führenden Vertreterinnen der US-Avantgarde-Musik. Sie wurde als Ursula Meyer in Berlin geboren und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in der Motzstraße 29. Der Vater starb früh und die Mutter heiratete erneut. Ursula nahm den Nachnamen ihres Stiefvaters an und hieß ab 1929 Ursula Lewy. Aufgrund Ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt, gelang ihr und Ihrer Familie 1939 die Flucht ins Exil nach Ecuador.

Mit 17 Jahren erhielt sie ein Stipendium der Mannes School of Music in New York. Sie studierte in den folgenden Jahren Komposition, lehrte über 40 Jahre dieses Fach an der Manhattan School of Music New York und avancierte zu einer der bedeutendsten Komponistinnen der USA.

1947 heiratete sie Dwight Gerard Mamlok. Nach dem Tod Ihres Mannes kehrte Ursula Mamlok im Jahre 2006 wieder in ihre Geburtsstadt Berlin zurück, wo sie eine zweite Karriere starten konnte und bis kurz vor ihrem Tod am 4.5.2016 weiter komponierte. Ursula Mamlok wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.

Oft ausgezeichnet

Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2013 das Verdienstkreuz 1.Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Biographie ist Teil der Dauerausstellung „Wir waren Nachbarn“ im Rathaus Schöneberg. Bereits zu Lebzeiten verfügte Ursula Mamlok die Gründung der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung zur Unterstützung von Interpretinnen und Interpreten zeitgenössischer Musik.

Titelbild

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