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Wort des Bezirksbürgermeisters

Charlottenburg-Wilmersdorf Mai 2017

Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Mai 2017
Reinhard Naumann
Reinhard Naumann

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

2017 ist ein besonderes Jahr – 500 Jahre Reformation. Der Thesenanschlag Martin Luthers – so die Legende – im Jahr 1517 bildete den Auftakt zur Reformation, einem Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung. 500 Jahre danach wird das Reformationsjubiläum 2017 in ganz Deutschland und vielen anderen Ländern gefeiert.

1517 – 2017: 500 Jahre Reformation und der 36. Kirchentag

Die internationale Ökumene, der interreligiöse Dialog und der Blick nach vorn sind die Themen des Deutschen Evangelischen Kirchentags, der mit der Losung „Du siehst mich“ vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg stattfindet. Es gibt neben spirituellen Fragen auch ein Angebot von über 2.500 Veranstaltungen, die sich der internationalen Politik wie dem Zusammenleben von Menschen in Familie und Gesellschaft widmen.

Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf beteiligen sich viele Gemeinden, Einrichtungen und Institutionen und bieten private Quartiere für Übernachtungen an.

So gibt es in der Evangelischen Schule Charlottenburg (Guerickestraße 4) ein Gute-Nacht-Café, das Schloss Charlottenburg (Spandauer Damm 17) bietet ermäßigte Führungen für Kirchentagteilnehmerinnen an und unser Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim (Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg) zeigt die Sonderausstellung „Zeig mir, was du glaubst“ zur religiösen Vielfalt im Bezirk und bietet kostenlose Führungen an. Denn unser Bezirk besitzt eine lange Tradition als ein Ort, an dem unterschiedliche Glaubensrichtungen und Konfessionen sich begegnen. Sie alle prägen das Bild eines Bezirks, der Heimat für Menschen aus über 120 Ländern ist, die mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Wurzeln hier friedlich gemeinsam leben.

In einer so interkulturellen Gesellschaft spielt der Dialog eine entscheidende Rolle für dieses friedliche Miteinander. Deshalb wurde am 1.12.2008 der erste Interreligiöse Dialog des Bezirkes veranstaltet. Seither treffen sich die im Bezirk vertretenen Religionsgemeinschaften vier Mal jährlich zu einer Dialogrunde. Am 14.6.2012 wurde die Gemeinsame Erklärung des Interreligiösen Dialogs verabschiedet (www.charlottenburg-wilmersdorf.de).

Gedenken an Magnus Hirschfeld

Ich lade ein zur Gedenkveranstaltung zum 82. Todestag (zugleich sein Geburtstag) von Dr. Magnus Hirschfeld am 14. Mai um 11.30 Uhr an der Gedenkstele, Otto-Suhr-Allee 93, gegenüber dem Rathaus Charlottenburg. Wir gedenken gemeinsam mit der 2011 gegründeten Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH), der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) und dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) des großen Arztes und Sexualwissenschaftlers, der hier in Charlottenburg von 1896 bis 1910 gewirkt hat. Am 14. Mai 1868 wurde Magnus Hirschfeld in Kolberg geboren, und an seinem Geburtstag am 14. Mai 1935 starb er in Nizza im Exil. In Charlottenburg hat er als Gründer und Vorsitzender des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees mit dem Aufbau der ersten deutschen Homosexuellen-Bewegung begonnen. Von den Nationalsozialisten wurde sie verboten und verfolgt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es viel zu lange gedauert, bis in Deutschland erfolgreich die weitgehende rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben erkämpft werden konnte. Erst kürzlich hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Rehabilitierung verurteilter Homosexueller beschlossen. Die Rechte von transsexuellen Menschen sind immer noch nicht vernünftig geregelt.

Bürgermedaille: Vorschläge erwünscht

Seit 1988 wird vom Bezirksamt für besondere Verdienste um den Bezirk die Bürgermedaille verliehen. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann Vorschläge machen und Personen benennen, die für ihr ehrenamtliches Engagement mit einer Bürgermedaille geehrt werden sollten. Ein überparteiliches Gremium der BVV und des Bezirksamtes wird über die Vorschläge entscheiden. Die Bürgermedaillen werden seit 2001 traditionell am Bezirkstag am 19. Oktober verliehen.

Begründete Vorschläge können bis zum 31. Mai dieses Jahres schriftlich eingereicht werden an das Büro des Bezirksbürgermeisters, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin.

Nähere Informationen, darunter auch die Liste der bisher Geehrten, sind im Internet unter www.buergermedaille.charlottenburg-wilmersdorf.de zu finden.

Kiezspaziergang

Zu unserem 185. Kiezspaziergang treffen wir uns am Samstag, dem 13. Mai, um 14 Uhr am U-Bahnhof Halemweg. Der 13. Mai ist auch der Tag der Städtebauförderung und so werden wir während des Spaziergangs einen Teil von Charlottenburg-Nord erkunden. Am U-Bahnhof Halemweg wird das Planungsbüro Jahn, Mack & Partner einen Einblick in die geplanten Veränderungen für das Areal Halemweg / Heckerdamm / Heilmannring geben.

Im Anschluss spazieren wir zur Sühne-Christi-Kirche, wo uns ein Vertreter der Gemeinde empfangen wird. Von dort aus geht es weiter durch die Toeplerstraße zum Goebelplatz. Hier gibt es eine unter Denkmalschutz stehende Ladenpassage.

Über den Geißlerpfad mit einigen Gebäuden von Fred Forbat und Paul Rudolf Henning geht es in den Volkspark Jungfernheide.

Der Kiezspaziergang endet im neuen Familienzentrum am Heckerdamm 242, das sich noch im Umbau befindet.

Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de .

Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburg-wilmersdorf.de.

Ihr
Reinhard Naumann
Bezirksbürgermeister

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