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Marion Berning ausgezeichnet

Ohne Frauen geht nichts!

Marion Berning, geehrt mit dem Bundesverdienstorden.
Marion Berning, geehrt mit dem Bundesverdienstorden.
Erschienen in Gazette Zehlendorf März 2023
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Marion Berning bekam am 16. Dezember 2022 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Ausgezeichnet wurde sie damit „für ihre herausragenden persönlichen Leistungen, mit denen sie sich um das Gemeinwohl der Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht hat“. Die Übergabe der Medaille erfolgte anlässlich des Neujahrsempfanges der Bürgerstiftung-Steglitz Zehlendorf im Gutshaus Steglitz am 26. Januar 2023 vor Weggefährten und Gästen aus Bezirksamt, Politik und Wirtschaft durch Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg. Die Ausgezeichnete ist seit 2009 Ratsvorsitzende der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf und hat zum Stiftungserfolg maßgeblich mit beigetragen.

Außergewöhnlicher Einsatz für das Gemeinwohl

Marion Berning, Lehrerin und ehemalige Schulleiterin der 1. Grundschule in Rixdorf, zog nach ihrer Pensionierung mit ihrem Mann ins niedersächsische Everode, hat in Berlin aber immer noch einen großen Koffer zu stehen.

Besonders freute sich Marion Berning über die von der Bezirksbürgermeisterin übermittelten Grußworte der jetzigen Bildungs-Senatorin Astrid-Sabine Busse, ehemals Schulleiterin der Grundschule an der Neuköllnischen Heide und wertvolle Wegbegleiterin von Marion.

Senatorin Busse in ihrem Grußwort: „... Dein großartiges Lebenswerk steht unter dem Motto ‚Ohne Frauen geht nichts!‘ Das hast Du immer vertreten, vorgelebt und in die Tat umgesetzt. Du hast dabei viel bewegt und viel erreicht. Ganz praktisch und konkret, aber auch als Vorbild für andere wie für mich, als lebendiger Beweis dafür, was sich Frauen alles trauen sollten und was sie leisten können. ...Deinen Zielen und Deinem Motto bist Du immer treu geblieben. Auf Deine vielen Stärken konntest Du Dich dabei zu jeder Zeit verlassen: auf Deine Standhaftigkeit und Deine Meinungsstärke, auf Deinen Einfallsreichtum, Dein politisches Denken und Deinen trockenen Humor. Sie haben Dir über Jahrzehnte dabei geholfen, ein wirklich bewundernswertes, ein großartiges Lebenswerk zu schaffen, das die Schulzeit und die Perspektiven unzähliger Menschen besser und lebenswerter gemacht hat...“

Marion Berning erinnerte nach der Medaillenverleihung in memoriam an ihr großes Vorbild, die von 1981-1989 als Schulsenatorin tätige Gymnasiallehrerin Hanna-Renate Laurien. Sie hatte Frauen stets zu stärkerem Selbstbewusstsein geraten. Am Ende ihrer Dankesworte wandte sich Marion Berning dann an ihre drei Enkel im Publikum und gab damit der gesamten jungen Generation mit auf den Weg: „Diese Medaille soll auch ein Baustein für Eure Zukunft sein: Baut Euch eine Welt nach Euren Fähigkeiten!“

Unterwegs für Bildung und Gleichberechtigung

Marion Berning ist auch im Seniorenalter noch quicklebendig und sprüht voller Ideen.

„Geht nicht, gibt’s nicht!“ hat sie ganz auf ihre Person zugeschnitten und stets nach dem Lebensmotto gehandelt: „Marion, Du schaffst das schon!“

Mitten im Zweiten Weltkrieg im nordhessischen Fritzlar geboren, verstand diese kleine resolute, aber dabei immer herzliche Frau schon in jungen Jahren, dass Widerstand stärker macht und Lernen die größte Chance für Freiheit, Gleichberechtigung und Zukunft ist. Als erstes Mädchen aus ihrer großen Verwandtschaft und couragierte Vorreiterin schlug sie die akademische Laufbahn ein. Sie studierte in Gießen, Paris und Berlin. Marion Berning arbeitete in Berlin und Offenbach an Real- und Grundschulen. Studienjahre führten sie u. a. nach Afrika und Asien. Immer auf Gleichberechtigung und Bildung bedacht, ehrenamtlich und politisch engagiert, schenkte sie der weiblichen Bevölkerung ihre ganze Aufmerksamkeit. Ihre Sprachbegabung half ihr dabei, die jeweilige Landessprache in nur kurzer Zeit zu erlernen. Dadurch fand sie schnell Zugang zur Bevölkerung. Der Deutsche Entwicklungsdienst führte sie schließlich in den 70er-Jahren nach Herat/Afghanistan, wo sie sich am Aufbau der ersten Mädchenschule beteiligte, Studentinnen und Lehramtsanwärterinnen betreute.

Doch der Schwerpunkt ihres Schaffens lag in Berlin. – Ab Mitte der 80er in Neukölln, wo Berning als Konrektorin und spätere Leiterin der 1. Grundschule in Rixdorf visionäre Pionierarbeit leistete: Die Rahmenbedingungen für ihren Kampf um gute Bildung für alle waren 1.000 Schulkinder, von denen mehr als die Hälfte nicht deutscher Herkunft war. Doch Marion schaffte es auch hier: Sie richtete 1998 die ersten Mütterkurse Berlins ein, setzte für Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen in Kooperation mit der „Berliner Tafel“ das Projekt „Gesundes Frühstück“ sowie das Projekt „Lesepaten“ an ihrer Schule um. Außerdem bewarb sich Marion Berning erfolgreich um die Einführung der „gebundenen Ganztagsschule“.

Sicher auf jedem Parkett

Seit 1977 Mitglied der CDU und CDA Berlin sowie 2004 und 2009 als Kandidatin der CDU Berlin für das Europäische Parlament nominiert, war die engagierte Pädagogin von 1992-2011 Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf sowie Vorsitzende verschiedener Ausschüsse.

In Everode hat Marion Berning nun alles andere als ihren Altersruhesitz bezogen: Sie wirkt im Kreisvorstand der CDU Hildesheim und im Rat von Everode, setzt sich für die ehrenamtliche Betreuung älterer Menschen ein, hat sich selbst zur ehrenamtlichen Helferin „Prävention von sexueller Gewalt an Minderjährigen“ ausbilden lassen und besitzt die Beauftragung zum Kommunionhelferdienst.

Und wenn sie sich doch mal etwas Zeit für sich nimmt, hat sie einiges zu betrachten: – Die Ehrennadel des Bezirks Neukölln von Berlin, den Freiwilligen Pass für bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement, die Urkunde vom Türkischen Elternverein für ihren Ausbau der „Zweisprachigen Erziehung“ – und nun auch noch den Bundesverdienstorden.

Marion, Du hast es geschafft!

Jacqueline Lorenz

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