Erschienen in Lankwitz Journal April/Mai 2023
Laut Krankenkassendaten sind in Deutschland aktuell etwa 400.000 Personen an Parkinson erkrankt. Der 11. April ist zum Welt-Parkinson-Tag erklärt worden mit dem Ziel, global ein besseres Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Auswirkungen auf Betroffene und deren Angehörige zu schaffen. Bekannt ist, dass regelmäßige Bewegung Menschen mit Parkinson gut tut.
Lokal im Berliner Südwesten leistet da der Verein für Gesundheitspflege ab sofort einen wichtigen Beitrag, indem er Menschen mit Parkinson ermöglicht, sich in die bestehende Tischtennis-Hobbygruppe zu integrieren. Der Verein hat nun in Lichterfelde – in Zusammenarbeit mit dem vor drei Jahren gegründeten gemeinnützigen PingPongParkinson Deutschland e. V. – den jüngsten von sechs PingPongParkinson Stützpunkten in Berlin eingerichtet und lädt alle Betroffenen zum Schnuppertraining ein.
Die 2. Vereinsvorsitzende Heiderose Wilborn-Schiel (E-Mail: wilbornschiel@gmail.com), selbst Physiotherapeutin, bestätigt, dass Tischtennis das Fortschreiten vieler Parkinson-Symptome besonders wirksam verlangsamt, da es gleichzeitig Schnelligkeit, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration trainiert. An den schon länger bestehenden Stützpunkten hat sich schnell gezeigt, dass für viele Teilnehmende – neben dem Tischtennis – auch der freundschaftliche und ungezwungene Austausch über ihre Parkinson Erkrankung und über persönliche Erfahrungen (z. B. mit unterschiedlichen Therapien oder Medizinern) wichtig ist.
Vorurteile und soziale Isolation machen es Betroffenen oft nicht leicht. Mit Hilfe des Vereins soll über das gemeinsame Tischtennisspiel schnell das Eis gebrochen und der Abbau von Berührungsängsten beschleunigt werden.
Der PingPongParkinson(PPP)Deutschland e. V. arbeitet bundesweit und auf ehrenamtlicher Selbsthilfebasis darauf hin, Menschen mit Parkinson das Tischtennisspiel und den inklusiven Austausch mit anderen zu ermöglichen. Außerdem organisiert der PPPDeutschland e. V., der bereits über 1.000 Mitglieder zählt, Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige ebenso wie Onlinevorträge mit anerkannten, die Gruppen unterstützenden Neurologen.
Luci Krippner, Leiterin des neuen Lichterfelde-Stützpunktes und selbst an Parkinson erkrankt, wünscht mit Blick auf den Welt-Parkinson-Tag, dass sich viele Menschen, die im Berliner Südwesten mit Parkinson leben, möglichst bald einen Ruck geben und zum Schnuppertraining nach Lichterfelde kommen. Alle Betroffenen und ihre Angehörigen sind herzlich willkommen – unabhängig von Vorkenntnissen, Alter oder Stadium der Erkrankung. Die Gruppe trifft sich jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr (17.30 – 18.30 Uhr Gymnastik, 18.30 – 20.30 Uhr Tischtennis) in der Turnhalle des Willi-Graf-Gymnasiums, Ostpreußendamm 166, 12207 Berlin. Wer Interesse hat, meldet sich bei Luci (Tel. 030/89725098, E-Mail: luci.krippner@pingpongparkinson.de), die auch gerne für Fragen zur Verfügung steht.
Der PingPongParkinson Deutschland e. V. will in Berlin zukünftig noch weitere PPP-Stützpunkte schaffen, um insbesondere Menschen mit fortgeschrittener Symptomatik Trainingsmöglichkeiten in deren näherer Umgebung bieten zu können. An jedem Stützpunkt wird ein- bis dreimal pro Woche trainiert. Eine Trainingseinheit dauert zwei bis drei Stunden, alle nehmen aber daran nur so lange teil, wie sie möchten.
Berliner Tischtennis-Vereine, die an der Einrichtung eines weiteren PPP-Stützpunktes interessiert sind, melden sich bitte beim Berliner Landesleiter Wolfgang Hoelscher-Obermaier (E-Mail: berlin@pingpongparkinson.de).
Weitere Informationen unter www.pingpongparkinson.de
JaLo
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