Gazette Verbrauchermagazin

Bei Parkinson am Ball bleiben

Im Olympiapark die Krankheit mit Tischtennis austricksen

Michaela Anderle trainiert im Olympiapark.  Foto W.Hoelscher-Obermaier / PPP Deutschland e. V.
Michaela Anderle trainiert im Olympiapark. Foto W.Hoelscher-Obermaier / PPP Deutschland e. V.
Erschienen in Gazette Wilmersdorf April 2023
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Laut Krankenkassendaten sind in Deutschland aktuell etwa 400.000 Personen an Parkinson erkrankt. Der 11. April ist zum Welt-Parkinson-Tag erklärt worden (Programm: www.parkinsonstiftung.de/parkinson-verstehen/welt-parkinson-tag/welt-parkinson-tag-2023 ), mit dem Ziel, global ein besseres Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Auswirkungen auf Betroffene und deren Angehörige zu schaffen. Bekannt ist, dass regelmäßige Bewegung Menschen mit Parkinson gut tut und sie länger aktiv bleiben lässt.

Mit dem Angebot PingPongParkinson (PPP) leistet dazu der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e. V. (BSB) in Kooperation mit dem vor drei Jahren gegründeten PingPongParkinson(PPP) Deutschland e. V. einen wichtigen Beitrag. So kommen auch im Turmhaus des Olympiaparks in der Hanns Braun-Straße 1 in Charlottenburg regelmäßig Menschen mit Parkinson über Tischtennis zusammen und erhalten nun aufgrund der großen Nachfrage zusätzliche Trainingszeiten eingeräumt.

„Durch Tischtennis lässt sich das Fortschreiten vieler Parkinsonsymptome spielerisch und effektiv verlangsamen, da es Beweglichkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration trainiert. Auch ist Tischtennis ideal, um der nach einer Parkinson Diagnose oft eintretenden gesellschaftlichen Isolation entgegenzuwirken“, teilt der Verein mit.

PingPongParkinson-Training verbindet auch im Olympiapark

Dass Tischtennis das Fortschreiten vieler Parkinson-Symptome wirksam verlangsamt, da es gleichzeitig Schnelligkeit, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration fördert, ist nicht nur in Fachkreisen bekannt. An den sechs bestehenden Berliner Stützpunkten hat sich schnell gezeigt, dass für viele Teilnehmende – neben dem Tischtennis – auch der freundschaftliche und ungezwungene sowie Austausch über ihre Parkinson Erkrankung und über persönliche Erfahrungen (z. B. mit unterschiedlichen Therapien oder Medizinern) wichtig ist.

Die PPP-Gruppe im Olympiapark trainiert seit Oktober der frühere Bundesliga-Spieler (Hertha BSC) und Berliner Landestrainer Dimo Bilic. Gemeinsam spielen unter seiner Betreuung Erkrankte und Angehörige dienstags von 12 bis 15 Uhr, donnerstags von 13 bis 16 Uhr und nun auch donnerstags von 16.30 bis 19.30 Uhr im Turmhaus Tischtennis. Für die Teilnahme fallen keine Kosten an.

Besucher während der Trainingszeiten sind zum „Reinschnuppern“ – auch mit Tischtennisschläger – herzlich willkommen.

Andreas Moroff ist der Stützpunktleiter und Ansprechpartner unter E-Mail andreas.moroff@pingpongparkinson.de. oder Telefon 01517 0005000.

Für mehr Lebensqualität von Menschen mit Parkinson

Vorurteile und soziale Isolation machen es Betroffenen oft nicht leicht, einen geeigneten Sport zu finden, der Körper und Seele guttut. Mit seinem inklusiven Angebot arbeitet der PingPongParkinson(PPP)Deutschland e. V. auf ehrenamtlicher Selbsthilfebasis und bundesweit darauf hin, Menschen mit Parkinson das Tischtennisspiel und den Kontakt mit anderen zu ermöglichen. Außerdem organisiert der PPPDeutschland e. V., der bereits über 1.000 Mitglieder zählt, Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige ebenso wie Onlinevorträge mit anerkannten, die Gruppen unterstützenden Neurologen. Landesleiter von Berlin ist

Wolfgang Hoelscher-Obermaier, der zu den Tischtennis-Gruppen erklärt: „Mitmachen kann jeder unabhängig von Vorkenntnissen, Alter oder Stadium der Erkrankung.“

Der PingPongParkinson Deutschland e. V. will zukünftig auch in Berlin über die sechs bereits bestehenden PPP-Stützpunkte hinaus noch weitere schaffen, um insbesondere Menschen mit fortgeschrittener Symptomatik Trainingsmöglichkeiten in deren näherer Umgebung bieten zu können. An jedem Stützpunkt wird ein- bis dreimal pro Woche trainiert. Eine Trainingseinheit dauert zwei bis drei Stunden, alle nehmen aber daran nur so lange teil, wie sie möchten.

Berliner Tischtennis-Vereine, die an der Einrichtung eines weiteren PPP-Stützpunktes interessiert sind, melden sich bitte beim Berliner Landesleiter Wolfgang Hoelscher-Obermaier unter E-Mail: berlin@pingpongparkinson.de.

Weitere Informationen für Interessierte – auch zu den bestehenden Stützpunkten – unter www.pingpongparkinson.de

JaLo

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