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Dein Anschluss unter dieser Nummer

Wie die Busse zu ihren Bezifferungen kamen

Die Eins an zweiter Stelle steht für Zehlendorf und Wilmersdorf. Foto: Jörg Pawlitzke / BVG
Die Eins an zweiter Stelle steht für Zehlendorf und Wilmersdorf. Foto: Jörg Pawlitzke / BVG
Erschienen in Gazette Zehlendorf Oktober 2023
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Wie kommen eigentlich die Nummerierungen der BVG-Buslinien zustande? Wird in schummrigen Hinterzimmern geknobelt? Oder zieht womöglich Clemens, das berühmte Eichhörnchen aus dem BVG-Werbefilm „Alles Absicht“, die Zahlenkombinationen aus einer Lostrommel?

Dreistellige Liniennummern

Natürlich alles Blödsinn. Für die Beantwortung der Frage geht es mehr als 30 Jahre rückwärts in der Geschichte. Damals, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer, herrschte ein für Fahrgäste ziemlich verwirrendes Durcheinander. Größtes Problem: In den beiden Stadthälften fuhren Busse mit der gleichen Nummer, aber völlig verschiedenen Strecken und Zielen. Im Jahr 1991 war damit Schluss. Ganz Berlin bekam dreistellige Liniennummern. Und die Zahlen sind nicht willkürlich gewählt, sondern verraten viel über die Art der jeweiligen Linie und ihr Einzugsgebiet.

Die erste Stelle der dreistelligen Nummer steht für die Art der Linie. Die 1 und die 2 bezeichnet normale Linien, die vorwiegend alle 10 oder 20 Minuten fahren. Eine 3 an der ersten Stelle bedeutet in der Regel, dass es für eine solche Linie zeitliche Einschränkungen und individuelle Takte gibt. Die wenigen Linien, die an der ersten Stelle eine höhere Zahl (aktuell 6, 7 oder 8) haben, fahren über die Stadtgrenzen hinaus und werden von der BVG gemeinsam mit Verkehrsunternehmen aus dem Umland betrieben.

Eins für Zehlendorf und Wilmersdorf

Mit der zweiten Stelle wird eine Linie örtlich zugeordnet. Die „0“ steht dabei für eine sogenannte Durchmesserlinie. So nennen die Fachleute Linien, die mehrere Bezirke durchqueren. Die 1 an zweiter Stelle ist für Wilmersdorf und Zehlendorf vorgesehen, die 2 für Wedding und Reinickendorf, die 3 für Spandau, die 4 für Charlottenburg und Schöneberg sowie für Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, die 5 steht für Pankow und Hohenschönhausen, die 6 für Treptow-Köpenick, die 7 für Tempelhof und Neukölln, die 8 für Steglitz, die 9 für Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg. Natürlich ist das eine eher grobe Einordnung. Die wenigsten BVG-Linien fahren ja nur in einem Bezirk.

Und M, X und N?

Die dritte Stelle ist dann jeweils die Durchnummerierung der örtlichen Linien. Und dann gibt es natürlich noch Linien, die zwar nur zwei Ziffern, dafür aber einen Buchstaben am Anfang haben. Das M steht für „Metro“ wie Metropole. Metrolinien sind täglich 24 Stunden im Betrieb; fahren tagsüber alle zehn Minuten oder sogar häufiger. Solche M-Linien hat auch die Straßenbahn. Das X in der Liniennummer steht für ExpressBus. Diese Busse stoppen nicht an jeder Haltestelle, damit die Fahrgäste schneller ans Ziel kommen. Das N tragen die Nachtbusse, die täglich zwischen ca. 0.30 und 4.30 Uhr unterwegs sind.

Mut zur Lücke

So weit, so klar. In der Praxis gibt es allerdings auch (wenige) Ausnahmen, weil das Netz sehr groß und weit verzweigt ist. Ein Beispiel ist die Linie M29, die nicht im Norden, sondern im mittleren Süden Berlins verkehrt. Diese Nummer (erst 29, später 129) ist seit vielen Jahren traditionell für diese Strecke vergeben. Auch die Linien 100, 200 und 300 weichen vom Schema ab, weil sie besonders für Touristinnen und Touristen erste Adressen sind und deshalb besonders prägnante Nummern haben sollen.

Und manchmal ist es gar nicht schlecht, absichtlich Lücken im Nummernsystem zu lassen. Denn wenn die BVG eine neue Linie auf die Strecke bringt, ist eventuell sogar noch eine passende Nummer frei. Wie beispielsweise Ende 2016, als zwischen Marzahn und Köpenick die Linie 169 zu den Linien X69, 269 und N69 hinzukam.

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