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„Die Neugier auf den Arbeitsplatz ist riesig“

Girls’Day und Boys’Day am 27. April

Schülerinnen lernen beim Girls‘Day MINT-Berufe kennen. Foto: Marc Beckmann / CC BY-SA 3.0
Schülerinnen lernen beim Girls‘Day MINT-Berufe kennen. Foto: Marc Beckmann / CC BY-SA 3.0
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau April 2023
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Apotheke am Bayerischen Platz

Am 27. April nehmen in Berlin über 5.000 Schülerinnen und Schüler am Girls’Day und Boys’Day teil. Die Schülerinnen und Schüler machen einen Schnuppertag vor Ort in Betrieben und Institutionen. Sie lernen dort Berufe praktisch kennen, arbeiten mit Computern und Werkzeugen, sprechen mit Auszubildenden, informieren sich zu den Berufswegen – und sie sind in der realen Arbeitsatmosphäre. „Genau das ist das Besondere an den Aktionstagen: Firmenluft schnuppern und die Türschwelle zur Arbeitswelt überqueren“, sagt Almut Borggrefe von der Berliner Landeskoordinierung bei LIFE e. V.

Same procedure as every year?

In gewisser Weise ja. Am Girls’Day und Boys’Day treffen Unternehmen auf Kinder und Jugendliche, die wenig Kenntnis haben über die Berufswelt. Gleichzeitig suchen sie mehr denn je Nachwuchs. Schüler erweitern am Boys’Day ihr Berufsspektrum um Erziehungs- und Sozialberufe. Schülerinnen lernen MINT-Berufe kennen – Informatik, Naturwissenschaften, Technik. Das sind jeweils Berufsfelder, die sie noch wenig in Augenschein genommen haben. Diejenigen, die sich nicht einem Geschlecht zuordnen, können sich individuell für einen Berufsbereich entscheiden.

„Das sind immer noch Berufswelten mit Männer- und Frauendomänen, die nur langsam abschmelzen. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor segregiert“, erklärt Almut Borggrefe. „In einigen Berufen, wie dem Bauingenieurwesen, sind die Frauen mittlerweile stark geworden (30 %), wie in einigen anderen hauptsächlich akademischen MINT-Berufen. Und im Erziehungsberuf wächst die Männerquote auch erfreulicherweise.“

Wirkung der Aktionstage

Die Aktionstage sind eine Kampagne, die wirkt: „Mehr als ein Drittel der Berliner Unternehmen, die regelmäßig am Girls’Day aktiv sind, bekommen Bewerbungen von ehemaligen Teilnehmerinnen“, weiß Almut Borggrefe. 20 % der Bewerbungen haben ein positives Ergebnis. Damit liegt Berlin im Bundesdurchschnitt. Dass die Aktionstage individuelle Einstellungen verändern, zeigt die bundesweite Wirkungsstudie von 2022. Mehr als 5000 Schülerinnen wurden vor und nach dem Girls’Day befragt. Ergebnis: Schülerinnen vergrößern ihr Interesse an MINT-Berufen: 12 % fanden IT-Berufe vor dem Aktionstag gut, nach dem Girls’Day 17 %. Noch mehr Auswirkung hatte die Erfahrung bei technischen Berufen: vorher 6 % nachher 17 % .

Für die Aktionstage gibt es noch freie Plätze in Berlin. Bis zum 20. April können sie online gebucht werden. Betriebe und Institutionen können bis Mitte April ihr Angebot kostenlos online eintragen. Weitere Informationen unter www.girls-day.de und www.boys-day.de

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