Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau April 2023
Ähnlich wie im Westen gibt es im asiatischen Kulturkreis zwölf Tierkreiszeichen. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie sich nicht wie in der hiesigen Systematik monatlich abwechseln, sondern gleich das Leben eines ganzen Jahres beeinflussen sollen. Nach der chinesischen Astrologie ist 2023 das Jahr des Hasen. Wer daran glaubt, blickt wahrscheinlich hoffnungsvoll auf das Jahr, denn der Hase verspricht Langlebigkeit, Frieden und Wohlstand.
Bei uns haben die Langohren zwar nicht monatelang, dafür aber traditionell jedes Jahr zu Ostern ihren großen Auftritt. Wieso das so ist, weiß heute niemand mehr so ganz genau. Eins ist aber sicher: Bis sie sich als alleinige Lieferanten von Ostereiern etabliert hatten, dauerte es eine gewisse Zeit. Lange machten ihnen in einigen Regionen Deutschlands nämlich Füchse, Hähne und sogar Störche Konkurrenz. Manche vermuten, dass die Tradition der Ostereier aus dem Heidentum übernommen wurde, denn in vorchristlicher Zeit war es üblich, Eier zu Ehren „Ostaras“ – Göttin der Morgenröte – zu verschenken. Andere sehen in den Eiern eher ein Symbol für Auferstehung und damit eine enge Verbindung zum christlichen Osterfest. Wie dem auch sei: Etwa um 1800 kam es in Mitteleuropa in bürgerlichen Kreisen in Mode, für die Kinder an den Ostertagen bunt gefärbte Eier zu verstecken. Da im Frühling vermehrt ausgehungerte Hasen auf Nahrungssuche in den Gärten zu beobachten waren, erzählte man den Kleinen gern, dass die sonst so scheuen Tiere gekommen seien, um diese besonderen Eier zu bringen.
Mittlerweile gehören Eier und Hasen-Figuren zu den beliebtesten Accessoires, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände für die Ostertage fröhlich zu dekorieren.
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