Gazette Verbrauchermagazin

Ältester Baum im Grunewald

Eiche steht seit ca. 400 Jahren an der Steinlanke

Erschienen in Dahlem & Grunewald Journal Juni/Juli 2023
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Nahe dem Großen Fenster, an der DLRG Rettungsstation, weist ein Schild auf den ältesten Baum im Grunewald hin. Etwa 400 Jahre steht die Stieleiche – lateinisch Quercus robur – schon hier. Als sie ein kleines, zartes Bäumchen war, litten Berlin und Brandenburg unter dem Dreißigjährigen Krieg. Vermutlich hat es länger gedauert, bis die Eiche Menschen erblickte. Denn Berlin war noch eine ferne Stadt und in der Nähe der Eiche gab es noch keine Siedlungen geschweige denn Ausflugsverkehr.

Das hungrige Wild übersah den zarten, kleinen Baum. So konnte er zu einer stattlichen Eiche heranwachsen. An seinem Standort im ruhigen Wald zogen die Geschehnisse der Welt folgenlos vorbei – Kriege, Könige, Kaiser… Bis die Menschen begannen, ihre Städte und Orte zu verlassen, um Erholung in der Natur zu suchen. Die Havel lud zur Erfrischung und zum Planschen ein – vermutlich wurde der Baum damals Zeuge wechselnder Bademode. Mittlerweile war die Eiche alt und knorrig geworden. Ihre Krone wurde Opfer des Wetters, möglicherweise hatte sie der Blitz getroffen. Doch noch reckt die Eiche ihre Äste gen Himmel. Der gewaltige Stamm von ca. 6,70 Meter Umfang kann das ehrwürdige Alter nicht verbergen. Doch der älteste Baum Berlins ist sie nicht – das ist die „Dicke Marie“, ebenfalls eine Stieleiche, die seit etwa 800 Jahren im Tegeler Forst steht.

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