Erschienen in Dahlem & Grunewald Journal August/September 2023
Nach der prämierten Ausstellung von Vivian Suter lädt das Brücke-Museum zum zweiten Mal eine zeitgenössische Künstlerin ein, in einen Dialog mit der historischen Sammlung zu treten. Małgorzata Mirga-Tas, geboren 1978, arbeitet in Skulptur, Malerei und Film. Collage ist dabei das grundlegende Gestaltungsprinzip ihrer künstlerischen Arbeiten.
MirgaTas ist Bergitka-Romni und wuchs in einer Roma-Siedlung in Czarna Góra auf, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau und arbeitet neben ihrer künstlerischen Arbeit auch als Pädagogin und Aktivistin.
Ihre Arbeiten stellen alltägliche Szenen aus heutigen Roma-Gemeinschaften dar und integrieren dabei häufig persönliche Textilien und Gegenstände der Dargestellten. Sie zeigen autonome Individuen jenseits stereotyper Repräsentationen. Ausgehend vom Sammlungsbestand des Brücke-Museums werden diese kulturhistorisch noch immer vorherrschenden rassistischen Darstellungsformen von Roma kontrastiert und thematisiert.
Es handelt sich um ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Mirga-Tas repräsentierte im letzten Jahr Polen auf der Venedig Biennale und war auf der letzten Documenta Fifteen vertreten.
Die Ausstellung ist bis zum 3. September im Brücke-Museum, Bussardsteig 9, 14195 Berlin, zu sehen, www.bruecke-museum.de
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