Erschienen in Gazette Charlottenburg September 2023
Am 24. September findet der diesjährige Berlin-Marathon statt. Die Laufgroßveranstaltung zählt zu den prestigeträchtigsten Marathons weltweit. Erwartet werden über 45.000 Läuferinnen und Läufer aus etwa 150 Nationen. Neben dem Breitensport trifft sich auch die absolute Weltspitze zum Kräftevergleich.
Im vergangenen Jahr unterbot Eliud Kipchoge in Berlin seinen bestehenden Marathon-Weltrekord. Mit 2:01:09 Stunden pulverisierte Kipchoge seine bisherige Bestmarke von 2:01:39 Stunden. Somit gewann er an der Spree zum vierten Mal und stellte dort zum zweiten Mal einen Weltrekord auf. Der Kenianer weiß den schnellen Kurs zu schätzen. Ob er Ende September wieder als Erster die Finishline hinter dem Brandenburger Tor passiert, wird sich zeigen.
Zumindest einer dürfte auf den Rennverlauf von Kipchoge ordentlich Einfluss nehmen wollen. Kein Geringerer als der Gewinner des TCS London Marathon 2022, Amos Kipruto, stellt sich dem Duell mit Eliud Kipchoge. Der Kenianer gewann im vergangenen Jahr nicht nur den London Marathon, sondern stand auch beim Tokio Marathon 2022 als Zweitplatzierter auf dem Treppchen. Wirft man einen Blick auf die Entwicklung des 30-Jährigen, so ist für die 42,195 Kilometer durch Berlin ein spannender Schlagabtausch der beiden Laufgiganten zu erwarten. Möglicherweise ein Wettkampf mit sporthistorischem Wert. Im Jahr 2018 belegte Amos Kipruto Platz zwei hinter Eliud Kipchoge beim Berlin-Marathon.
2022 erzielte Tigist Assefa einen spektakulären Streckenrekord auf den schnellen Straßen Berlins. Damals als Außenseiterin mit einer Bestzeit von 2:34:01 Stunden gestartet, lief die Äthiopierin ein bemerkenswertes Rennen und gewann den Berlin-Marathon mit 2:15:37 Stunden. Damit erzielte die 26-Jährige zu diesem Zeitpunkt die drittschnellste je gelaufene Zeit, einen äthiopischen Landesrekord und eine Jahresweltbestzeit. 2023 wird Assefa ihren Sieg in Berlin wiederholen wollen, hoffentlich mit einem ähnlich grandiosen Auftritt.
Auch Sheila Chepkirui kennt sich aus mit Berliner Rekorden. Die Kenianerin sorgte beim Berliner Halbmarathon 2022 für das sportliche Highlight. Trotz eiskalter Bedingungen gewann sie das Frühjahrs-Rennen mit einem hochklassigen Streckenrekord von 65:02 Minuten. Beim diesjährigen London Marathon überzeugte Chepkirui mit 2:18:51 Stunden, was in einem starken Feld nur für den unglücklichen vierten Platz reichte. Beim Berlin-Marathon will sie aufs Treppchen und gilt als Assefas stärkste Konkurrentin.
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023