Gazette Verbrauchermagazin

Ausstellung: Dekoloniale Erinnerungskultur

Antikolonialismus in Berlin 1919–1933 in der Villa Oppenheim

Mdachi bin Sharifu. O.O., o D. Sammlung Stefan Noack
Mdachi bin Sharifu. O.O., o D. Sammlung Stefan Noack
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Oktober 2023
Anzeige
SPD Charlottenburg-WilmersdorfCDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf

Das Projekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt und das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf zeigen die gemeinsame Ausstellung „Solidarisiert euch! Antikolonialismus und globaler Antikolonialismus in Berlin, 1919–1933” in der Villa Oppenheim. Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zur Dekolonisierung der Stadtgeschichte und setzt den Fokus auf Akteure aus den deutschen Kolonien in Afrika und auf Schwarze Bewegungsgeschichte. Im politischen Kräftefeld der Weimarer Republik, zwischen dem Ende von Monarchie und Kolonialherrschaft, dem Aufbruch des kommunistischen Internationalismus und dem Aufstieg der Nationalsozialisten wird Berlin zur postkolonialen Metropole in einer weitgehend kolonialen Welt: Migranten aus Deutschlands aberkannten Kolonien in Afrika leben bereits hier.

Zahlreiche Akteure

Nun wird die Stadt auch zum Anziehungspunkt für zahlreiche Akteure aus dem nordafrikanischen, asiatischen und arabischen Raum. Aus verschiedenen kolonialen Kontexten stammend werden sie politisch aktiv, bilden antikoloniale Bündnisse, fordern Unabhängigkeit für ihre Herkunftsländer, leisten Widerstand gegen Rassismus. Obwohl sich die Motive und Umstände ihrer Aufenthalte unterscheiden, entstehen Momente der Solidarität, die von der Ausstellung sichtbar gemacht werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Kommunistische Internationale (Komintern), die eine gemeinsame politische Sprache und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellt.

Globale Bewegung

Das antikoloniale Berlin dieser Ausstellung ist eigensinnig, revolutionär und flüchtig. Mehr als dreißig Akteurinnen und Akteure, deren Lebenswege sich hier kreuzten, werden vorgestellt. „Solidarisiert euch!” zeichnet nach, welche Reibungsflächen und Ankerpunkte ihre Initiativen im städtischen Alltag hatten und wie sie als globale Bewegung zugleich weit darüber hinaus wirkten.

Die Ausstellung „Solidarisiert euch! Antikolonialismus und globaler Antikolonialismus in Berlin, 1919–1933” ist bis zum 17. März 2024 im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin zu sehen. Weitere Informationen unter www.villa-oppenheim.de

Titelbild

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023