Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Februar 2024
Wie ein roter Faden zieht sich die Collage durch George Grosz‘ künstlerisches Schaffen. Der Künstler, der von 1893 bis 1959 lebte, erlebte zwei Weltkriege. Am Ersten Weltkrieg sollte er als Infanterist teilnehmen, wurde aber schnell wegen Untauglichkeit ausgemustert. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er in den USA, er hatte die Zeichen der Zeit erkannt und hatte Deutschland bereits im Januar 1933 verlassen.
Die Sonderausstellung konzentriert sich auf die bisher weniger bekannten Collagen von George Grosz und spannt ebenfalls einen weiten Bogen – von Dada bis zur Pop Art. Die frühen Fotomontagen mit zeichnerischen Elementen beeindrucken bis heute als originelle, humorige und treffsichere Kommentare zum „Leben und Treiben“ in der rasch wachsenden Metropole Berlin.
Während seiner Zeit in den USA, ist es vor allem die riesige neue Warenwelt, die Grosz inspiriert. Er versucht, sich das „typisch Amerikanische“ anzueignen mit dem Ziel, auch dort als Künstler Erfolg zu haben. Dabei entstanden beim Betrachten von Prospekten und Werbeinseraten Einzelblattcollagen, aber auch humorige Postkarten. Hintergründige Bildzitate, Bild- und Wortkommentare – auf einzelnen Blättern, aber auch auf Briefen und Postkarten – zeugen von Höhen und Tiefen in seinem Leben.
Gezeigt werden rund 100 Arbeiten aus der Kunstsammlung und dem Archiv der Akademie der Künste, aus dem George Grosz Estate sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Die Ausstellung wird bis 3. Juni im Kleinen Grosz Museum, Bülowstraße 18, 10783 Berlin, gezeigt. Weitere Informationen: www.daskleinegroszmuseum.berlin
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