Erschienen in Gazette Charlottenburg März 2024
1911 wurde der erste internationale Frauentag ausgerufen. An diesem Tag gingen Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich der Schweiz und den USA auf die Straße. Es waren über eine Million, die für ein aktives und passives Wahlrecht demonstrierten, das Frauen bislang vorenthalten wurde.
Doch schon früher traten Frauen für ihre Rechte ein. Den Anfang machten Textilarbeiterinnen in den USA, die seit 1858 immer wieder streikten und demonstrierten. Mit Beginn der Industrialisierung fingen auch viele Frauen an, in den Fabriken zu arbeiten. Doch ihr Lohn betrug nur einen Bruchteil von dem, den die Männer bekamen. Gegen diese Ungerechtigkeit wehrten sich die Arbeiterinnen. Mit Streiks kämpften sie für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und wehrten sich gegen unzumutbare Bedingungen. Nachdem 1909 etwa 20.000 Näherinnen in New York streikten – sie hielten den Ausstand zwei Monate lang durch und tausende Frauen wurden verhaftet – gaben die Unternehmer nach. Damals feierten die nordamerikanischen Arbeiterinnen am 20. Februar 1909 ihren nationalen Frauentag.
Der 8. März als internationaler Frauentag hat seinen Ursprung in Russland. Zunächst wurde der 19. März 1911 als Frauentag ausgerufen. Ein Jahr später demonstrierten auch Frauen in Frankreich, Schweden und den Niederlanden. 1913 schlossen sich russische Frauen an. Vier Jahre später demonstrierten sie am 8. März 1917 in Sankt Petersburg. Dieser erste Funke löste einen Flächenbrand aus – er mündete in einem Aufstand. Der Zar dankte ab. Seitdem ist der 8. März der Internationale Frauentag, seit 2019 ist er in Berlin gesetzlicher Feiertag.
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