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BI Blumenkiez aktiv für einen blühenden Neubeginn

Die Saat ist gelegt

Ihren Kiez zum Blühen bringen will das Team der BI Blumenkiez. Foto: BI Blumenkiez
Ihren Kiez zum Blühen bringen will das Team der BI Blumenkiez. Foto: BI Blumenkiez
Erschienen in Gazette Steglitz Mai 2024
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Auch wenn derzeit rund um die Moltkebrücke noch Bagger und Baufahrzeuge das Straßenbild bestimmen – Gewerbetreibende und Anwohner freuen sich schon heute auf die Zeit, wenn endlich wieder ohne lästige Umwege und Behinderungen auf direktem Weg Geschäfte besucht werden können. Unter ihnen auch Tobias Schwericke, neben Eckhard Lüth Mitgründer der Bürgerinitiative (BI) Blumenkiez. „Wir Geschäftsleute hier haben die Einschränkungen in unseren Kassen deutlich zu spüren bekommen, die Anwohner sie in einer beeinträchtigten Infrastruktur“, erklärt er, der seit 20 Jahren hier am Ort die Buchhandlung Schwericke betreibt. Immerhin 12 Geschäfte haben seit Beginn der Bauarbeiten geschlossen, darunter auch die beliebte Bäckerei und der angesagte Antipasti-Laden, und Investitionen gingen zurück. – Einer der Lichtblicke im Baustaub sei da der Eisladen, der mit Qualität punktet, so Schwericke.

Die Fertigstellung der Moltkebrücke am S-Bahnhof Botanischer Garten ist um drei Monate nach hinten verschoben und nun für Juni 2024 in Aussicht gestellt. Damit ist dann die erste Saat gelegt, um in weiteren Schritten einen frisch erblühenden Blumen- und Moltkekiez zu einem gern besuchten Ort zum Flanieren und Verweilen weiterzuentwickeln sowie die Infrastruktur durch weitere Qualitätsläden im Kiez wieder zu höherem Niveau und neuer Blüte zu bringen. Indessen sitzt die BI Blumenkiez energiegeladen an der arbeitsreichen Planung dazu: 25 aktive Teammitglieder, „ohne die die Bürgerinitiative nie zu dem geworden wäre, was sie heute ist“, wie Tobias Schwericke betont.

Ideen, Ziele, Aktivitäten

Anfang 2023 hatte sich die BI Blumenkiez mit 50 Nachbarn und dem Ziel gegründet, gemeinsam nach den Interessen von Anwohnern, Geschäftsleuten und Besuchern einen attraktiven und lebendigen Kiez zwischen Gardeschützenweg und Asternplatz zu schaffen. Zuvor hatten umfangreiche Vorgespräche stattgefunden, die ein motiviertes, bereits aufeinander gut eingespieltes Team mit klaren Zielen hervorbrachten. Dabei wichtig das gestärkte Gemeinschaftsgefühl, das dazu antreibt, gemeinsam etwas für sein Kiezumfeld auf die Beine zu stellen: Mit Umsetzung eines Verkehrskonzeptes, das Durchgangsverkehr vermeidet, Haltezonen für Lieferanten und Kunden gewährleistet und die Interessen von Fußgängern und Radfahrern berücksichtigt. Außerdem sieht die BI Blumenkiez eine weitere wichtige Aufgabe darin, den vor dem Bahnhof gelegenen Eugen-Gerstenmaier-Platz zu einem grünen parkplatzfreien Mehrgenerationenplatz mit Bänken zu machen, in dem sich der Name der S-Bahnstation Botanischer Garten widerspiegelt und der Kiez in das Tourismuskonzept des Botanischen Gartens miteinbezogen wird. Eine ähnliche Aufwertung mit Freizeitmöglichkeiten, Trinkbrunnen, Bepflanzung und Spielplatz plant die Initiative für den Asternplatz und sucht dafür das Gespräch mit Zuständigen und Fachleuten wie derzeit in Sachen S-Bahnhof Botanischer Garten mit der DB. – Und das immer im Rahmen des finanziell Möglichen. Als verlässlichen und engagierten Ansprechpartner auf Augenhöhe nennt Schwericke den Bezirksstadtrat für Verkehr und Grünflächen Urban Aykal, der sich bei gemeinsamen Ortsbesichtigungen und Gesprächen gut vorbereitet und offen für Ideen zeige.

Schritt für Schritt zum Erfolg

Die Brücken-Bauarbeiten forderten alle stark, da eine solide Planung von oben zu fehlen schien: Stattdessen Kommunikationsunfähigkeit, alternativlose Vollsperrung und das Fehlen klarer Aussagen gegenüber Anwohnern und Geschäftsleuten. Doch die BI ließ sich nicht entmutigen, sondern engagiert sich umso intensiver für die Umsetzung ihrer Ideen und Ziele in kleinen Schritten, beispielsweise mit der Einbringung von parteiübergreifenden Anträgen in die BVV, der Stellung eines Förderantrages für eine thematische Wegführung zum Botanischen Garten oder mit Antrag auf die Installation zweier Trinkbrunnen am Eugen-Gerstenmaier-Platz sowie am Asternplatz im Rahmen des laufenden Senats-Programms „Netzwerk der Wärme/Kühle“. Und sie sammelte im vergangenen Jahr im Kiez in kurzer Zeit 1.226 gültige Unterschriften für den Einwohnerantrag „Den Blumenkiez nach Fertigstellung der Moltkebrücke wieder lebenswerter und attraktiver machen“.

Dazu pflegt die BI Blumenkiez den Kontakt im Kiez hin zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl und Verantwortungsbewusstsein für sein Umfeld durch regelmäßige kiezbezogene Aktivitäten wie gemeinsame Frühstücke oder Bürgergespräche, so das Ende April initiierte Gespräch mit Urban Aykal in der Buchhandlung Schwericke zum Thema „Wie weiter nach der Brückenöffnung?“. Die Angebote werden gut angenommen. Was sich die BI Blumenkiez für die Zukunft wünscht? Die Antwort von Tobias Schwericke: „Wir wünschen uns, dass bei anstehenden Maßnahmen, die unser öffentliches Lebensumfeld betreffen, im Vorfeld mehr Kommunikation und Austausch mit Anwohnern und Geschäftsleuten gesucht wird und Pläne offen auf den Tisch gelegt werden. Und dass sich unser Kiez Schritt für Schritt weiter zu einem lebendigen und attraktiven Aufenthaltsort entwickelt, durch den man Jung und Alt mit einem Lächeln im Gesicht laufen oder flanieren sieht.“

Weitere Informationen unter www.bi-blumenkiez.de

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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