Wort der Bezirksbürgermeisterin
Charlottenburg-Wilmersdorf September 2024
Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf September 2024
Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf,
Der September bringt das Ende eines Sommers, der uns nicht nur mit sonnigen Tagen, sondern auch mit sportlichen Highlights begeistert hat. Die Erinnerungen an die spannenden Begegnungen der Fußball-Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion und die Olympischen Spiele in Paris klingen noch nach. Ganz aufgeben müssen wir unser Sommergefühl aber noch nicht: Bis zum 14. September können wir noch laue Abende am Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz genießen.
Ausstellung im Rathaus: Gemeinsam gegen Sexismus
Doch zuerst zu einem ernsten Thema: Sexismus. Viele Frauen und Mädchen haben schon sexistische Übergriffe in ihrem Alltag erlebt. Sexismus schränkt Freiheit ein, er verletzt Menschen. Wir müssen klar Position zu beziehen und aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen. Deshalb machen wir auf dieses wichtige Thema mit einer Ausstellung im Rathaus Charlottenburg aufmerksam, die ich am 2. September 2024, um 17 Uhr eröffnen werde. Wir zeigen eine 12-teilige Plakatreihe, die über Sexismus und seine vielen Erscheinungsformen aufklärt und Tipps gibt, wie jeder selbst Sexismus im Alltag entgegenwirken kann. Entwickelt hat die Ausstellung das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen wurde. Auch wir sind diesem Bündnis bereits im Mai beigetreten. Lassen Sie uns gemeinsam hinsehen und handeln, damit wir einen sicheren und wertschätzenden Alltag für alle schaffen.
Tag des offenen Denkmals mit Rathausbesichtigung und Turmbesteigung
Während die Ausstellung zum Thema Sexismus uns dazu einlädt, gesellschaftliche Missstände kritisch zu hinterfragen, erlaubt uns der Tag des offenen Denkmals die historische und architektonische Vielfalt unserer Stadt neu zu entdecken. Auch das Bezirksamt öffnet für Sie die Türen unseres fast 120 Jahre alten Rathauses. Dieses Jahr ist das Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Wenn Sie mehr wissen möchten, kommen Sie am 6. September, um 14.30 Uhr an der Otto-Suhr-Allee 100 vorbei. Dann führe ich Sie durch dieses beeindruckende Haus und lasse Sie in Räume blicken, die sonst für Besucher:innen verschlossen sind. Auch dieses Jahr ist es wieder möglich, den Rathausturm zu besichtigen, der sonst nicht öffentlich zugänglich ist. Melden Sie sich bitte an, wenn Sie dabei sein wollen, die Plätze sind begrenzt. Für die Rathausführung schreiben Sie uns einfach eine E-Mail (presse@charlottenburg-wilmersdorf.de) oder rufen an unter (030) 9029-12359. Für die Besichtigung des Rathausturms, melden Sie sich bitte unter dieser Nummer an: (030) 9029-14302. Beide Events sind leider wegen der baulichen Gegebenheiten nicht barrierefrei.
Currywurst wird 75 Jahre alt
Im September feiern wir ein besonderes Jubiläum: 75 Jahre Currywurst. Wie einige von Ihnen vielleicht wissen, ist das eine echte Charlottenburger Spezialität. Die „Mutter“ der Currywurst ist Hertha Heuwer (1913-1999). Sie hat am 4. September 1949 in Charlottenburg ihren Imbiss an der Kantstraße eröffnet und die berühmte Currywurst erfunden. Heuwer entwickelte ihre pikante Soße aus purer Langeweile, wie sie einmal sagte. Sie mischte Tomatenmark mit zwölf Gewürzen und nannte die Mixtur „Chillup“. Mittlerweile gibt es unzählige Saucen-Kreationen und die Currywurst ist weltweit bekannt und beliebt. Noch heute werden allein in Berlin etwa 70 Millionen Currywürste pro Jahr verspeist. Als Hertha Heuwer 1999 stirbt, nimmt sie ihr berühmtes Saucen-Rezept mit ins Grab. Aber ihre Erfindung lebt weiter.
Kiezspaziergang durch Halensee
Der Kiezspaziergang führt uns am Samstag, 14. September, nach Halensee. Geleitet wird er diesmal von meinem Kollegen, Stadtentwicklungsstadtrat Christoph Brzezinski. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Friedhof Grunewald, Bornstedter Straße. Die Route führt zum Bürogebäude „Zitrone“ über den Friedenthalpark, den Halensee über den S-Bahnhof Halensee, den Kudamm entlang bis hin zur Kirche am Hochmeisterplatz.
Feierlichkeiten zu 200. Todestag von Pfarrer Dressel
Zum Schluss blicken wir schon einmal in den Oktober. Zum 200. Todestag des Pfarrers Johann Christian Gottfried Dressel (1751-1824) gibt es einige spannende Termine, um diesen Mann zu feiern und besser kennenzulernen. Dressel war ein protestantischer Geistlicher und Chronist in Charlottenburg, der sich besonders für die Verbesserung des Schulwesens und die Unterstützung der Armen einsetzte. Nach seinem Theologiestudium und verschiedenen Lehrämtern übernahm er 1778 das Pfarramt in Charlottenburg, wo er den Bau des ersten Schulhauses und eines Armenkrankenhauses initiierte. Seine Chroniken und Tagebücher bieten wertvolle Einblicke in die Geschichte der Stadt. Freuen Sie sich auf eine Ausstellung, einen Kiezspaziergang auf den Spuren Dressels, Lesungen aus seinen Schriften und einen Festtagsgottesdienst.
Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter bauch@charlottenburg-wilmersdorf.de.
Herzlich grüßt Sie Ihre
Kirstin Bauch
Bezirksbürgermeisterin