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Zehlendorf im Wandel

Bürgerbeteiligung bei anstehenden Veränderungen

Erschienen in Gazette Zehlendorf September 2024
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Vom märkischen Bauerndorf bis zum Teil einer pulsierenden Großstadt – Zehlendorf, erstmals erwähnt im Jahr 1242, hat in seiner etwa 800-jährigen Geschichte viel erlebt. Laut der Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ verkauften die Markgrafen von Brandenburg „Cedelendorp“ an das Kloster Lehnin. In einer Abschrift der Urkunde von 1686 sind auch „Schlattdorf mit den beyden Seen Schlactsee und Imtzen“ erwähnt. Vom Dorf über die wachsende Gemeinde bis hin zum Teil einer Großstadt ging Zehlendorf einen langen Weg. Und dieser ist noch lange nicht zu Ende – in Zehlendorf Mitte stehen bald umfassende Veränderungen an.

Alte Zeiten und moderne Pläne

Aus der „guten“ alten Zeit stammen noch viele Gebäude entlang des Teltower Damms und an der Clayallee, darunter das Heimatmuseum in der ehemaligen Dorfschule, die Alte Dorfkirche und aus etwas neuerer Zeit die Pauluskirche und das Rathaus. Doch Zehlendorf Mitte entwickelte sich sichtbar weiter – mit vielen inhabergeführten Geschäften ist der Bereich zwischen der Scharfestraße im Norden und der Mühlenstraße im Süden viel frequentiert. Wo Licht ist, ist auch Schatten – so wird schon lange mehr Aufenthaltsqualität und Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer gefordert. Außerdem stehen mit dem Ersatz der S-Bahnbrücke voraussichtlich ab 2029 und dem Umbau des Rathausbereichs zum Zehlendorfer Bogen, der 2026 starten soll, einige Belastungen für die Zehlendorferinnen und Zehlendorfer auf dem Programm. Aber auch ihre Expertise war gefragt, denn nicht zuletzt auf Initiative der sehr engagierten Mitglieder der Bürgerinitiative Zehlendorf wurde die mögliche Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“ verkündet.

ISEK mit lebhafter Beteiligung

Doch vor der endgültigen Entscheidung stehen die Maßnahmen der integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepte (ISEK), bei denen der Bezirk die Bevölkerung in die Entscheidung miteinbeziehen muss. Hierzu gab es im November 2023 eine Auftaktveranstaltung und am 4. Mai Rundgänge mit Interessierten sowie vom 28. Mai bis zum 9. Juni die Möglichkeit, sich online zu beteiligen.

Als Leitlinien wurde „Grün- und Freiraumpotentiale nutzen und qualitative Aufenthaltsmöglichkeiten für alle schaffen“ ausgegeben. Dabei kristallisierte sich als Sieger-Slogan für das Projekt „Lebendiges Zehlendorf Mitte – Zukunftsfähige Mobilität mit dem Menschen im Mittelpunkt.“ heraus. Wichtige Punkte für die Teilnehmenden waren bei Verkehr und Mobilität: Umbau des Straßenraums im Sinne des Berliner Mobilitätsgesetzes mit der Stärkung des ÖPNV, dem Ausbau der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur und der Verbesserung der Verkehrssicherheit. Im öffentlichen Raum, den Grün- und Freiflächen wünschten sich die Bürger eine Aufwertung für unterschiedliche Ziele und Altersgruppen und eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Bei der Frage zur sozialen und kulturellen Infrastruktur wurde die Qualifizierung von Außenflächen von sozialen und kulturellen Einrichtungen gewünscht. Bei weiteren Unterpunkten wurde die Mitwirkung von Bewohnern, Akteuren und Gewerbetreibenden bei der Gebietsentwicklung und die klimaresiliente Bepflanzung sowie die naturnahe Gestaltung von Grün- und Freiräumen besonders oft genannt.

Die ISEK-Abschlussveranstaltung findet am 15. Oktober 2024 um 18 Uhr in Zehlendorf Mitte statt. Nähere Informationen unter mein.berlin.de/projekte/isek-zehlendorf-mitte/

Neues Leben im Café Anneliese

Altvertrautes ist zurück: Das erstmals 1934 eröffnete Traditionscafé Anneliese schloss im vergangenen Jahr – was für viele traurige Gesichter in Zehlendorf sorgte. Jetzt gibt es gute Nachrichten, denn „Anneliese“ ist mit neuen Betreibern zurück. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, bleibt das Café Anneliese auch weiterhin ein Café – mit erweiterter Karte und 40 Plätzen. Rita und Andreas Peter haben das Café übernommen und wollen es im historischen Stil der Kaffeehauskultur erhalten, allerdings mit modernen Akzenten. In der neuen „Anneliese“ gibt es daher wie früher Eis, Kaffee und Kuchen. Dazu kleine Gerichte und „Afternoon Tea“ im britischen Stil.

Save the date

Schon jetzt ist mit dem Literaturfest 2024 eine weitere Veranstaltung angekündigt. Vom 21. September bis 31. Oktober lesen namhafte Autoren wie Nora Bossong, Till Raether, der Kinderbuchautor Tobias Goldfarb und viele andere in ausgewählten Zehlendorfer Geschäften und Institutionen. Im Rahmenprogramm gibt es einen Poetry Slam und der Manga Day 2024 wird gefeiert. Das genaue Programm gibt es unter zehlendorf-mittendrin.de

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