Wort der Bezirksbürgermeisterin
Steglitz-Zehlendorf November 2024
Erschienen in Gazette Steglitz und Zehlendorf November 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
Städtepartnerschaften sind wichtig! Sie sorgen im Kleinen für Frieden und Völkerverständigung. Immerhin 20 Städtepartnerschaften im In- und Ausland unterhält auch unser Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Unter guten Freunden kümmert man sich umeinander. Wenn es Probleme gibt, tritt einer für den anderen ein. Das ist nicht nur im privaten Bereich so, sondern auch zwischen Kommunen, die partnerschaftlich miteinander verbunden sind. Unsere beiden israelischen Partnerstädte Sderot und Kiriat Bialik leiden gerade besonders unter den Folgen des Nahostkrieges. Solidarität ist wichtig, deshalb haben sich Bezirksamt, BVV und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel, auf dem Sderotplatz zu einer bewegenden Gedenkveranstaltung versammelt. Seit fast 1000 Tagen muss sich unsere ukrainische Partnerstadt Charkiw ständiger Angriffe auf seine Infrastruktur erwehren. Menschen müssen um Leib und Leben fürchten. Ich stehe persönlich dafür ein, dass wir in unserer Solidarität mit diesen Städten nicht nachlassen.
Der Großteil unserer Partnerstädte lebt zum Glück in Frieden. Mit vielen Kommunen, vor allem innerhalb Deutschlands und Europas, gibt es enge Verbindungen und rege Kontakte. Was macht lebendige und funktionierende Partnerschaften im Kern aus? Dass man voneinander lernt und sich manches vom Nachbarn abschaut.
Vertreterinnen und Vertreter der Partnerstädte besuchen Berlin. Bezirksamt und Bezirksverordnete besuchen unsere Partnerstädte. Hierbei entstehen persönliche Beziehungen – manchmal sogar Freundschaften.
Regelmäßig organisiert der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf e. V. (www.bsz-spv.de) Bürgerreisen, um Menschen zueinander zu bringen und die Idee niedrigschwelliger interkultureller Begegnungen hinaus in die Welt zu tragen. Im laufenden Jahr 2024 hat der Verein sehr erfolgreich Reisen in unsere drei polnischen Partnerstädte und ins italienische Cassino angeboten. Erwähnen möchte ich auch den Gastauftritt eines Kammerchores unserer Leo-Borchard-Musikschule, der Anfang Oktober – ebenfalls in Cassino – anlässlich des 55. Jubiläums der Vertragsunterzeichnung stattfand. Nicht nur der Bürgermeister der Stadt, sondern das ganze Konzertpublikum zeigte sich beim Schlussapplaus begeistert.
Städtepartnerschaften sind in unserem Stadtbild an mehreren Orten präsent: Tafeln vor dem Rathaus Zehlendorf, der sogenannte „Partnerschaftsbaum“ auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz, Hinweistafeln an Verkehrsknotenpunkten im öffentlichen Straßenland. Straßen, Plätze und Parks tragen Partnerstädte im Namen: Sderotplatz, Ronnebypromenade, Charkiw-Park, Westhofener Weg, Nentershäuser Platz … Eine Schule ist nach der dänischen Partnerkommune Bröndby, eine Sporthalle nach dem israelischen Kiriat Bialik benannt.
Möchten Sie mehr über Städtepartnerschaften erfahren, warum sie wichtig sind und warum es sinnvoll ist, sie zu pflegen? Dann hören Sie sich gerne Folge 47 des Bezirksamts-Podcasts „Amtsplausch“ an, in dem der Partnerschaftsbeauftragte des Bezirks Rede und Antwort steht: www.steglitz-zehlendorf.de/amtsplausch In seiner Funktion hält er den Kontakt zu den Stadtverwaltungen der Partnerstädte und ist damit eine Art Wegbereiter für Begegnungen auf der politischen und zivilgesellschaftlichen Ebene.
Der November zählt bei uns in Berlin üblicherweise nicht zu den Lieblingsmonaten. Die Temperaturen sinken, dafür ist die Luft in dieser Jahreszeit besonders frisch. Es lohnt sich allemal, dem Spätherbst-Blues ein Schnippchen zu schlagen und die Natur in Steglitz-Zehlendorf zu genießen – trotz allem Grau, Nass und Nebel: zum Beispiel bei einem ausgedehnten Spaziergang an den Ufern unserer Seen, in den Wäldern oder Parks. Oder haben Sie Lust, mal wieder eines unserer zahlreichen Museen oder Galerien zu besuchen? Einige Bespiele gefällig? Heimatmuseum Zehlendorf, Alliiertenmuseum, Haus am Waldsee, Haus der Wannseekonferenz, Liebermann-Villa, Brücke-Museum, Kunsthaus Dahlem, … Die Liste ist lang. Sie werden staunen, wie breit unsere Museumslandschaft aufgestellt ist.
Ihre
Maren Schellenberg
Bezirksbürgermeisterin