Gazette Verbrauchermagazin

Berlins größtes Eisstadion

Vor 50 Jahren wurde die Sportstätte in Wilmersdorf erbaut

Schlittschuhlaufen für Groß und Klein.
Schlittschuhlaufen für Groß und Klein.
Erschienen in Gazette Charlottenburg November 2024

Eine Gasanlage, ein Sportplatz – das Gelände, auf dem am 29. November 1974 das „Eisstadion Wilmersdorf“ eröffnet wurde, hat eine wechselhafte Geschichte. 1909 legten die Sportler der BTuFC Britannia (Berliner Thor- und Fußballclub Britannia) hier ihren Sportplatz an. Später benannte sich der Verein in Berliner SV 92 um. Mit dem Abriss der benachbarten Gasanlage konnte das Areal für den Sport erweitert werden. Das Stadion am Lochowdamm entstand, in dem im Rahmen der Olympischen Spiele 1936 Feldhandball gespielt wurde, 1956 ließ die Stadt das Schwimmbad bauen, das bis heute den Beinamen „Lochowbad“ trägt. Heute heißt der frühere Lochowdamm Fritz-Wildung-Straße.

Großzügige Flächen

Das Eisstadion wurde nach den Entwürfen des Architekten Werner Deyle erbaut. Es umfasst eine Eisfläche von 6170 Quadratmetern, die eine olympiagerechte 400-Meter-Eisschnelllaufbahn beinhaltet. Diese großzügig angelegten Flächen machen das Horst-Dohm-Stadion zu einem bedeutenden Standort für Eissportveranstaltungen, erfreuen sich als Trainingsort für Eiskunst- und Eisschnelllauf regen Zuspruchs, sind aber auch bei Hobbyläuferinnen und –läufern sehr beliebt. Das Eisstadion hat sich als wichtiger Standort für den Berliner Sport etabliert.

400 m Ring

Sport und Freizeit

Schon seit 1975 wurden im Stadion zum Saisonende Eisspeedwayrennen ausgetragen, bei denen die Motorradfahrer ihr spektakuläres Können zeigten. Der letzte Eisspeedway-Event fand 2023 statt, eine Neuauflage soll es laut Bezirk nicht mehr geben. Als Grund wurden die hohen Kosten und Umweltaspekte genannt. Im Jahr 1985 fand hier das erste Eisschnelllauf-Weltcuprennen in Deutschland statt, was das Stadion auf die internationale Sportbühne hob. Auch Islandpferdereiter trugen im Stadion bereits Wettbewerbe aus. Neu ist das Eisstockschießen, für das Privatleute und Firmen Bahnen buchen können.

Umbenennung

Horst Dohm (1930 – 1998), der Namensgeber des Eisstadions, war ein Landespolitiker der CDU, der sich von 1981 bis 1996 als Bezirksbürgermeister für die Belange des damaligen Bezirks Wilmersdorf engagierte. Er wurde für seine Zusammenarbeit mit den Britischen Alliierten mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet und erhielt die Bürgermedaille von Wilmersdorf. Im Jahr 2000 benannte man das Wilmersdorfer Eisstadion nach Horst Dohm.

Horst-Dohm-Eisstadion

Weitere Angebote

Das Horst-Dohm-Eisstadion bietet einen Schlittschuhverleih, einen Eislauf-Shop und ein gastronomisches Angebot. Durch die zentrale Lage ist das Eisstadion gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Aufgrund umfangreicher Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen wurde das Stadion in diesem Frühjahr geschlossen und konnte nicht – wie in den Vorjahren – für den Inliner und Rollschuhsport genutzt werden. Zur Eislaufsaison ab Mitte/Ende November soll jedoch wieder geöffnet werden.

Weitere Informationen unter www.icedout.berlin

Titelbild

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2024