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Friedhof Steglitz

Letzte Ruhe im Park

Blickfang Wasserturm. Heute sind hier Verlage zuhause.
Blickfang Wasserturm. Heute sind hier Verlage zuhause.
Erschienen in Gazette Steglitz November 2024
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Inmitten des Berliner Häusermeers sind Friedhöfe längst nicht nur Orte zum Gedenken an Verstorbene. Hier finden auch Erholungssuchende Ruhe und selbst Naturbeobachtungen sind in der stillen Atmosphäre möglich. Der Friedhof Steglitz mit seinem Haupteingang an der Bergstraße lädt mit seinen gepflegten Gräbern, hohen Bäumen und stillen Wegen dazu ein, die Gedanken und den Blick schweifen zu lassen.

Blickfang Wasserturm

Der Friedhof wurde im Jahr 1875 eröffnet. Anfangs lag er am Rand der „Rauhen Berge“. Das wachsende Steglitz machte mehrere Erweiterungen nötig – die letzte erfolgte im Jahr 1976. Die heutige Ausdehnung beträgt ca. 27 Hektar. Blickfang ist der Wasserturm, der zwischen 1915 und 1919 errichtet wurde. Anfangs stand er am Rand des Friedhofs, heute befindet er sich mitten auf dem Areal. Bereits kurz nach der Fertigstellung wurde Steglitz an das Netz der Berliner Wasserwerke angeschlossen, sodass der Turm zunächst zur Urnenhalle umgebaut wurde und erst 1928 doch noch als Wasserreservoir diente. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Reparatur der Schäden im Jahr 1950 wurde er 1962 stillgelegt. Seit 1992 ist er ein Baudenkmal, heute werden die Räume von medizinischen Verlagen genutzt.

Friedhof Steglitz

Bedeutende Persönlichkeiten

Ein Spaziergang über den Friedhof Steglitz führt zu den Gräbern bedeutender Persönlichkeiten, deren Namen untrennbar mit der Geschichte Berlins verbunden sind. Hier ruht beispielsweise der Atlantikflieger Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld, der den Ozean als Erster in Ost-West-Richtung überflog. Ebenso findet man das Grab des Malers Walter Leistikow, dessen Werke bis heute in internationalen Museen bewundert werden. Auch der Dirigent und Widerstandskämpfer Leo Borchard (1899 – 1945) und Gustav Büchsenschütz, Verfasser der märkischen Hymne „Märkische Heide, Märkischer Sand“ (1902 – 1996) wurden hier beigesetzt.

Verschiedene Bestattungsmöglichkeiten

Die Friedhofskapelle – einst eine 1904 errichtete Backsteinkapelle mit Turm, Kreuzgewölbe und Vorbau, den die Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstörten – präsentiert sich heute als eher schlichtes, weißes Gebäude. Das Innere gliedert sich in eine große und eine kleine Kapelle, die auch den Raum der Stille beherbergt. Neben Erd- und Urnengrabstätten gibt es einen Memoriam-Garten, der gärtnerisch schön gestaltet ist und bei dem die Grabpflege von Friedhofsgärtnerinnen und –gärtnern übernommen wird. Auf dem Gelände sind auch mehrere Kriegsgräberstätten.

Gepflegte Gräber. Auf dem Friedhof kann man zwischen verschiedenen Bestattungsarten wählen.
Gepflegte Gräber. Auf dem Friedhof kann man zwischen verschiedenen Bestattungsarten wählen.

Letzte Ruhe auch für Tiere

Ein nie genutzter Teil des Friedhofs dient seit 2007 als privater Tierfriedhof. Aufwändig gestaltete Gräber von Hunden, Katzen und selbst einer Rennmaus zeugen von der Liebe, die die Menschen ihren Tieren über deren Tod hinaus entgegenbringen. Der Tierfriedhof ist von der Bismarckstraße aus zugänglich. Weitere Informationen unter www.tierfriedhof-steglitz.de

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