Ski und Rodel gut in Zehlendorf
Vor 100 Jahren gab es eine Skisprungschanze an der Onkel-Tom-Straße
Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal Dezember/Januar 2024
Spaß an der schnellen Schlittenfahrt – sobald genügend Schnee liegt, zieht es viele Rodelbegeisterte an die Onkel-Tom-Straße. Gegenüber vom Reitverein Onkel-Toms-Hütte liegt der Rodelberg auf dem großen Gelände. Das sah einst anders aus – vor über 100 Jahren befanden sich hier eine Galoppbahn und Hindernisse für das Training von Pferd und Reiter.
1924 fand ein anderer Sport in den Grunewald, die erste Berliner Skisprungschanze wurde auf dem Areal an der Onkel-Tom-Straße erbaut. Den Schanzenrekord stellte Helmut Tornow, damals Erster Vorsitzender des Skiclubs Pallas, im Jahr 1930 mit einem Sprung von 14 Metern auf (Quelle: skisprungschanzen.com). Der Sprungschanzenweg in Dahlem erinnert an diese Zeiten.
Vom Springen zum Rodeln
1931 war Skispringen an dieser Stelle vorbei, die Schanze wurde auf Betreiben der Adolf Sommerfeld KG, die eine Wohnsiedlung in der Nähe errichten ließ, abgerissen. Die Begründung war: Baufälligkeit, was der Sportclub Pallas, der die Schanze betrieb, allerdings bestritt (Jahrbuch Zehlendorf 2018, S. 39). Außerdem lockte die Sportler eine neue, modernere Sprungschanze am Postfenn im Grunewald. Die Anlage an der Onkel-Tom-Straße wurde nun zu einer Rodelbahn umgebaut, denn so etwas gab es im Grunewald noch nicht. Die etwa 150 Meter lange Bahn ist im steileren, oberen Bereich allerdings etwas für Könner – wenn sie vereist ist, erreichen die Schlitten hohe Geschwindigkeiten. Perfekt für eine Einkehr nach dem Spaß im Schnee ist das Restaurant Rodelhütte direkt an der Rodelbahn.