100 Jahre Feuerwerker-Ehrenmal
Erinnerung an Gefallene
Erschienen in Lankwitz & Lichterfelde Ost Journal Februar/März 2025
Denkt man heute an Feuerwerk, hat man leuchtende Raketen, aus denen bunte Sterne sprühen vor Augen. Vor über 600 Jahren war das noch ganz anders – damals wurde der Beruf des Feuerwerkers erstmals urkundlich erwähnt. Er bediente Feuerwaffen und stellte Geschosse her.
Von Mitte nach Lichterfelde
In Preußen gab es ab 1840 eine eigene Oberfeuerwerkerschule, die ab 1897 in einem eigenen Schulgebäude, das eigens dafür errichtet wurde, in der Invalidenstraße untergebracht war. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Ausbildung von Feuerwerkern in Deutschland von den Siegerstaaten verboten. Allerdings begann man, diese ab 1921 heimlich in Jüterbog auszubilden. 1929 verlegte man die Ausbildungsstätte für Feuerwerker in die Gardeschützenkaserne in Lichterfelde, die aus diesem Grund einen Erweiterungsbau bekam. Im Jahr 1925 wurde das Feuerwerker-Ehrenmal in der Invalidenstraße aufgestellt, geschaffen von Alwin Völkel. Auftraggeber war der Bund deutscher Feuerwerker, der so an die gefallenen und bei Munitionsräumungen verunglückten Kameraden erinnerte. Das vergoldete Kupferblech mit seinen Flammen sollte den Einschlagsmoment eines detonierenden Geschosses zeigen.
Nachbildung von August Rhades
Das Denkmal stand bis nach dem Zweiten Weltkrieg an der Invalidenstraße. 1949 wurde es von einem Schrotthändler abgebaut und verkauft. Der Mann wurde anschließend durch den Bund deutscher Feuerwerker verklagt. Die Klage wurde zwar abgewiesen, aber der Senat entschädigte die Feuerwerker mit einer Summe von 5000 DM. Dieses Geld und weitere Spendengelder ermöglichten eine Nachbildung des Denkmals, das allerdings kein vergoldetes Kupferblech mehr hat. Ausführender Künstler war der Bildhauer August Rhades aus Lankwitz. Da das Haus in der Invalidenstraße den Kriegsbomben zum Opfer gefallen war, stellte man die Nachbildung auf dem Gelände der früheren Feuerwerkerschule am Gardenschützenweg auf. Eingeweiht wurde die Nachbildung am 22. September 1957. Sie trägt die Inschrift: „Bund Deutscher Feuerwerker e. V. Unseren in den Weltkriegen 1914-18 und 1939-45 gebliebenen und in der Nachkriegszeit bei Beseitigung der Kampfmittel tödlich verunglückten Kameraden und ihren Hilfskräften“