Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Februar 2018
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!
Mit dem Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau West“ werden der zukünftigen Entwicklung von Charlottenburg-Nord ein neuer Rahmen und entsprechende Perspektiven gegeben. Grundlage ist das vom Bezirksamt beschlossene integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept. Bei der professionellen Entwicklung, Fortschreibung und Durchführung der Ziele des Förderprogramms, der daraus abzuleitenden Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen sowie der zukünftigen Überprüfung der Programm- und Handlungsziele haben wir zu Beginn des Jahres ein Stadtplanungsbüro als „Gebietsbeauftragung“ eingesetzt. Es wird unter anderem die für das Frühjahr zugesagten Informations- und Beteiligungsformate für die Einwohnerschaft realisieren.
Das Familienzentrum musste seinen alten Standort am Halemweg aufgeben, um Baufreiheit für die geplanten Schulneubauten zu schaffen. Sein neuer Standort ist seit Spätherbst 2017 die ehemalige Mitarbeiterunterkunft des Grünflächenamtes an der Kreuzung Heckerdamm/Kurt-Schumacher-Damm, der am 26. Januar eröffnet wurde. Der für die neue Nutzung nötige Umbau des Gebäudes erfolgte als „Starterprojekt“ aus Mitteln des „Stadtumbaus West“. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörten die Herstellung der Barrierefreiheit durch den Einbau eines Aufzuges und zweier Rampen, womit eine wichtige Zielsetzung des bezirklichen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verwirklicht worden ist. Auch die Anpassung des Gebäudes an die Brandschutznormen durch den Anbau von zwei Fluchttreppen ist erfolgt. Außerdem wurden alle Sanitäranlagen und Elektroanschlüsse erneuert und Grundrisse zugunsten der neuen Nutzungen verändert. So gibt es jetzt je einen separaten Büro- und Personalraum, einen Raum für die Kinderwagen und einen Wickeltisch in der barrierefreien Toilette. Die Bodenbeläge - insbesondere im Bewegungsraum - wurden erneuert, teilweise auch die Fenster und Türen: Also insgesamt deutliche Verbesserungen! Im Familienzentrum, von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert, gibt es Angebote zur Bildung, Beratung und Freizeitgestaltung für Familien mit Kindern bis sechs Jahre. Wichtig bei der Weiterentwicklung des Angebots ist die Beteiligung der Familien. Sie sollen ihre Wünsche äußern und das Programm mitgestalten.
Sie möchten mit Jugendlichen ein Projekt durchführen, um über jüdisches Leben und Antisemitismus in Deutschland zu diskutieren? Die Menschen in Ihrer Umgebung für Sexismus im öffentlichen Raum sensibilisieren und in einem Workshop Gegenstrategien entwerfen? Alle diese Projekte und viele mehr können im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie“ finanziell gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Projekte das demokratische Miteinander im Bezirk stärken. Für gemeinnützige Organisationen stehen auch in diesem Jahr in einem „Aktionsfonds“ wieder Projektgelder zur Verfügung. Über Anträge aus diesem Fonds entscheidet der Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie“ ab.
Anträge für die erste Abstimmungsrunde können noch bis 5. Februar eingereicht werden.
Noch bis zum 15. April haben Sie die Möglichkeit die Ausstellung „STOLPERSTEINE – Gedenken und Soziale Skulptur“ im Rathaus Charlottenburg, Rathausgalerie (2. OG), Otto-Suhr-Allee 100, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Stolpersteine erinnern an Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Seit über 20 Jahren sind sie im Berliner Stadtbild verankert. Die Ausstellung nimmt dies zum Anlass, die häufig nicht bekannten Grundlagen und vielfältigen Facetten dieses europäischen Kunst- und Erinnerungsprojekts vorzustellen. Die am Entstehungsprozess eines neuen Stolpersteins Beteiligten werden genauso wie die späteren Passanten als Teil dieser Sozialen Skulptur betrachtet. Der Bildhauer Gunter Demnig hat in Berlin bislang über 7.500 und europaweit mehr als 61.000 Stolpersteine verlegt, die an Verfolgte des Nationalsozialismus erinnern. Die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin ist die Kontaktstelle zwischen dem Künstler, den bezirklichen Initiativen, den Stolpersteinpatinnen und -paten und den Angehörigen der Opfer. Darüber hinaus ist sie die zentrale Anlaufstelle für Stolpersteinanfragen und -anträge in Berlin.
Mehr Informationen zu den verlegten Stolpersteinen im Bezirk sind unter www.stolpersteine.charlottenburg-wilmersdorf.de und zu den Berlinweiten unter www.stolpersteine-berlin.de zu finden.
Unser Februar-Spaziergang am Samstag, dem 10. Februar, beginnt um 14 Uhr vor dem Rathaus Schmargendorf (Berkaer Platz). Er führt uns durch die Berkaer Straße an der Carl-Orff-Grundschule und dem Haus Wilmersdorf der Vivantes Hauptstadtpflege vorbei. Von dort biegen wir in die Plöner Straße und gehen zu dem dortigen Jugendclub. Danach halten wir am ehemaligen Standort der Synagoge Grunewald in der Franzensbader Straße. Der Höhepunkt des Februarspaziergangs ist der Besuch des „Kunstbunkers“.
Erreichbar ist der Berkaer Platz mit den Bussen 110 und 249.
Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de .
Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburg-wilmersdorf.de .
Ihr
Reinhard Naumann
Bezirksbürgermeister
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