Erschienen in Wannsee Journal Juni/Juli 2017
Der Anlass war eine gesundheitliche Katastrophe. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in Berlin ca. 80.000 Menschen an Tuberkulose erkrankt. Da im amerikanischen Sektor keine Klinik auf die Behandlung von Lungenerkrankungen spezialisiert war, wurde kurzfristig die Lungenklinik Heckeshorn in der frischen Luft des Wannsees ins Leben gerufen. Zwei Jahre nach der Gründung wurden in den USA die ersten Antibiotika entwickelt und in Heckeshorn erstmals angewendet. Damit stiegen die Heilungschancen der Patienten enorm. Aus der einstigen Tuberkuloseklinik entwickelte sich im Laufe der Zeit eine moderne und leistungsfähige Klinik für die Behandlung aller Lungenkrankheiten. Im Jahr 2003 erfolgte der Umzug von Wannsee nach Zehlendorf unter das Dach des heutigen Helios Klinikums Emil von Behring.
Heute verfügt die Klinik unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Torsten Bauer über insgesamt sechs Fachbereiche zur Diagnostik und Behandlung verschiedener – auch sehr seltener – Erkrankungen der Lunge und Bronchien. Zur Lungenklinik Heckeshorn zählen unter anderem die Klinik für Thoraxchirurgie, ein zertifiziertes Thorax- und Lungenkrebszentrum, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und das zertifizierte Zentrum für Infektologie. Hochmoderne Tumoranalyse, eine Beatmungsstation, die Behandlung von nächtlichen Atemstörungen und vieles mehr gehört heute zu dem breiten Spektrum der Klinik. In dem zertifizierten Thoraxzentrum werden Operationen mit minimalinvasiven Verfahren wie beispielsweise mit Laser durchgeführt.
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