Gazette Verbrauchermagazin

Am Schadow-Gymnasium schießt der Salat

Schulgarten-Projekt trägt gesunde Früchte

Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal August/September 2017
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Eine Bereicherung für den Schulgartenunterricht des Schadow-Gymnasiums ist das im Frühjahr gestartete „Projekt Schulacker – gesundes Gemüse für gesunde Kinder“ mit dem Ziel, Schulentwicklung dadurch „begreifbar“ und „nahrhaft“ zu machen. Im Herbst letzten Jahres war dazu der Kooperationsvertrag mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf geschlossen worden. Unterstützt wird das Projekt vom gemeinnützigen Verein „Ackerdemia“, der mit fachkundigem Team das Bestellen und Pflegen des Ackers begleitet. In Berlin arbeitet der Verein mit 25 Schulen und 13 Kitas zusammen, die an dem Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ teilnehmen.

Vor der Ernte steht die Arbeit

Auf einem 300 Quadratmeter großen Acker bauen Schadow-Schüler der 5. und 6. Klassen auf ihrem Schulhof über 30 Gemüsearten wie Kartoffeln, Salat, Knoblauch, Rauke und Sonnenblumen an und lernen so in der Praxis, dass der Anbau von Gemüse viel Spaß machen und dabei auch noch schmecken kann. Jährlich sind drei Pflanztermine und mehrere Ernten vorgesehen, die Fruchtfolgen sind aus der Erfahrung von Ackerdemia angelegt.

Die ersten gesunden Ergebnisse in Form knackigen Salats und süßer Möhren konnten bereits im Schülerkreis geerntet werden.

Bis zum Projektstart und dem Setzen der ersten zarten Pflänzchen gab es jedoch viel zu tun: Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hatte die umfangreichen Vorarbeiten und die Entsiegelung der für den Acker vorgesehenen Schulhoffläche übernommen, was besonders Schulleiter Andreas Krenz freut. Er betont: „Am Schadow-Gymnasium wird die Entwicklung des Respekts für Mensch und Natur und die Förderung des selbstständigen Urteilens und Handelns großgeschrieben. So wie das Gemüse werden auch diese Eigenschaften durch das Beackern wachsen.“

Mit rund 25.000 Euro wurde der Acker vom Amt finanziert, wie anlässlich des 1. Pflanzfestes Anfang Mai Umweltbezirksstadträtin Maren Schellenberg erklärte, die duftende Thymian- und Rosmarinpflanzen mitgebracht hatte.

Sie wünsche sich, dass die Schüler durch den Anbau ihres eigenen Gemüses und das Wissen, woher es kommt, besser verstehen lernen, wie wichtig eine funktionierende Natur für alle ist.

In Vorbereitung auf ihr Acker-Projekt hatte die Klasse 6a des Gymnasiums an dem Kinder-Plakatwettbewerb „BERLIN MACHEN“ von wirBERLIN unter dem Motto „Schulgarten der Zukunft“ teilgenommen und einen Sonderpreis erhalten, der ihre Fahrt mit dem Kulturzug nach Breslau und die Begegnung mit Breslauer Schülern beinhaltete. Im September werden die Breslauer Schüler zum Gegenbesuch in Berlin erwartet.

Als symbolischer Auftakt einer wachsenden Freundschaft erhielt das Schadow-Gymnasium zum Pflanzfest ein Apfelbäumchen. Es hat im Schulgarten – unweit des von Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski gepflanzten schwarzen Johannisbeer-Strauches – ein sonniges Plätzchen bezogen. Willkommen sind auch die Saatspenden vom Schul-Förderverein, sichern sie doch eine regelmäßige Ernte.

Vom Setzling zum Salat

Wöchentlich 90 Minuten verbringen die aktiven Fünft- und Sechstklässler auf dem Acker, ihr Einsatz fließt in die Mitarbeitsnoten ein. Zu ihnen gehört auch Lenz, der begeistert die jungen Pflänzchen vorstellt und erklärt, wie lecker lila Kartoffeln schmecken.

Er und seine Schulkameraden haben verantwortungsvoll geharkt, Setzlinge gepflanzt und gewässert, jetzt freuen sie sich auf die Ernte, den verdienten Lohn jedes erfolgreichen Gärtners. Lenz lernte bereits im elterlichen Garten den Gemüseanbau kennen. Jetzt verrät er: „Manchen Tipp, den wir von Ackerdemia bekommen, gebe ich an meine Eltern weiter.“

Beetschilder, die im Unterricht hergestellt wurden, geben Auskunft, wo welches Gemüse wächst. Zwiebeln, Kopfsalat, Pastinaken und Fenchel reckten angesichts des kühlen Frühjahrs zuerst nur zögerlich ihr junges Grün aus dem Boden. Doch mit den wärmenden Sonnenstrahlen wächst das junge Gemüse nun zusehends und der Salat schießt. Dass die Acker-Pflege auch während der Sommerferien gesichert ist, dafür sorgt der bereits genau aufgestellte Gieß-Plan.

Und so dürfen die jungen Gärtnerinnen und Gärtner getrost auf viele knackige Früchte ihrer Arbeit hoffen, die sie nach den Sommerferien in Hülle und Fülle zum gesunden Start ins neue Schulhalbjahr ernten werden.

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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