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Der Olivaer Platz und viele Meinungen

Proteste beim symbolischen Spatenstich

Behutsame Sanierung oder Neugestaltung? Um den Olivaer Platz wird seit Jahren gestritten.
Behutsame Sanierung oder Neugestaltung? Um den Olivaer Platz wird seit Jahren gestritten.
Erschienen in Gazette Wilmersdorf September 2017
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Einst der modernste Platz in Berlin und Umgebung – heute ein Zankapfel. Seit 2011 wird schon um die Neugestaltung des Olivaer Platzes gestritten. Nach den neuen Entwürfen sollten die 123 Parkplätze genauso wie die bisher gewachsene Flora und Fauna verschwinden. Anwohner und Geschäftsleute waren nicht einverstanden und gründeten eine Bürgerinitiative. Diese fordert den Erhalt der Parkplätze und eine sanfte Sanierung des in die Jahre gekommenen Platzes. Der Kompromiss sieht noch 60 Parkplätze vor, ein Café sowie eine Wiese. Mit dem symbolischen Spatenstich, den Bezirksstadtrat Oliver Schruoffenegger (Grüne) am 2. August vornahm, wurden die geplanten Veränderungen auf dem Platz erläutert. Die Umgestaltung der Grünanlage auf dem Olivaer Platz nach den Plänen des Dresdner Büros Rehwaldt Landschaftsarchitekten soll vom Grünflächenamt ab Ende Oktober vorgenommen werden.

Baubeginn im Oktober

Der symbolische Spatenstich erfolgte zwar ohne Spaten, aber mit vielen Protesten. Bezirksstadtrat Schruoffenegger sah sich der Bürgerinitiative Olivaer Platz und ihren Protestplakaten gegenüber. Doch der Plan scheint zu stehen: Ab Oktober soll der Platz samt Spielplatz nun umgebaut werden. Die Kosten für den Umbau werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt und kommen aus dem Förderprogramm „Aktive Zentren“ des Berliner Senats. Als gastronomische Neuerung soll an der Stelle der Imbissbude künftig ein Café mit Schankterrasse Anlaufpunkt für die Besucher stehen.

Schmuckplatz seit über 100 Jahren

Der Olivaer Platz entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Er wurde nach Plänen des Stadtobergärtners Richard Thieme als Schmuckplatz angelegt. Mit seinen geometrischen und symmetrischen Formen galt er als der damals modernste Platz Berlins. Auch ein Kinderspielplatz wurde in den Platz integriert. Ein Novum der damaligen Zeit war der mit steilen Böschungen begrenzte, und mit Blumen bepflanzte Senkgarten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Platzes zum Parkplatz. In den 1960er-Jahren verkleinerte man den Platz zugunsten der verbreiterten Lietzenburger Straße und gestaltete ihn dem zeitgenössischen Geschmack entsprechend um.

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