Gazette Verbrauchermagazin

Das Mikroskop isst mit

Seit 1918 trägt der Lette Verein zur Lebensmittelsicherheit bei

Die Ausbildung im Lette Verein erfolgt mit modernsten Methoden, hier das Biotechnologielabor. Foto: Lette Verein
Die Ausbildung im Lette Verein erfolgt mit modernsten Methoden, hier das Biotechnologielabor. Foto: Lette Verein
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau November 2017
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Lette Verein BerlinRehbein

In diesen Tagen feiert der Lette Verein Berlin erneut ein Jubiläum. Der Ausbildungsgang „Technische Assistent*innen für chemische und biologische Laboratorien“ wird 100 Jahre alt. Seit ihrer Gründung 1866 wurden in der renommieren Berufsausbildungsstätte am Viktoria-Luise-Platz immer wieder neue Berufe erfunden, die der aktuellen Marktlage entsprachen. 1918 wurde dieser quasi aus der Not geboren und am 2. März 1918 vom Minister für Handel und Gewerbe genehmigt. Die Nahrungsmittelversorgung im Ersten Weltkrieg warf neue Probleme auf, denn zu dieser Zeit kamen hier verstärkt Ersatzstoffe zum Einsatz. „In der berechtigten Annahme, dass […] alles das, was mit der Nahrungsmittel-Produktion direkt oder indirekt zusammenhängt, ein weiteres Arbeitsfeld schaffen und ein Heer von technischen Hilfskräften verlangen wird, hat der Lette-Verein einen Ausbildungskursus für „Laborantinnen zur Untersuchung von Nahrungs-, Genuss- und Futtermitteln sowie von Waren des häuslichen Bedarfs“ eingerichtet. […] Das Ziel dieser Ausbildung ist, die Schülerinnen zu befähigen, in staatlichen und städtischen Nahrungsmittelämtern, in chemischen Laboratorien verschiedenster Art, in Schlachthäusern, Keltereien, Molkereien, Zuckerraffinerien sowie in weiteren Betrieben auf dem Gebiet der Nahrungsmittelindustrie als technische Hilfskraft tätig zu sein.“ Quelle: Alfred Hüllen:100 Jahre Technische Berufsfachschule (1990), S. 55. Mit anderen Worten: hätte es den Lette Verein mit seinen Analysen unter dem Mikroskop nicht gegeben, hätten die Berliner/innen damals möglicherweise sehr, sehr ungesund gegessen. Der Ausbildungsgang erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit, denn die Einsatzgebiete haben sich inzwischen dank neuer Technologien auf andere Einsatzfelder erweitert. So arbeiten die Absolvent/innen u. a. in der Umweltanalytik oder der Kriminaltechnik.

Vom Verein zur Stiftung öffentlichen Rechts

Heute trägt der Lette Verein den „Verein“ lediglich im Namen, denn er ist inzwischen eine Stiftung des öffentlichen Rechts und wird vom Land Berlin finanziert. Folgende Berufsausbildungen werden angeboten:

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