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Retrospektive Emil Cimiotti im Georg Kolbe Museum

Erschienen in Gazette Charlottenburg Dezember 2017
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Der Bildhauer Emil Cimiotti (*1927) prägte die Kunst der Nachkriegszeit im Westen Deutschlands als Pionier der Abstraktion. 1959 und 1964 waren seine Werke auf der Documenta in Kassel, 1958 und 1960 auf der Biennale in Venedig vertreten. Seither wurden sie weltweit auf bedeutenden Ausstellungen gezeigt und fanden an prominenten Plätzen im öffentlichen Raum Aufstellung. Seine direkt in Wachs aufgebauten Arbeiten, die über das Ausschmelzverfahren zum Bronze-Unikat führen, zeigen Formprozesse, die zunächst der Plastik im Informel neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen. Ab den 1960er-Jahren verließ der Künstler bewusst diese fluiden Szenarien und gelangte zu Figurationen, deren Einzelformen ans Groteske grenzen. In den 1970er- und 1980er-Jahren kam es zu figürlichen Assoziationen. Unbekümmert überspielte Cimiotti die damals noch immer verhärteten Fronten von abstrakter und gegenständlicher Kunst.

Die aktuelle Ausstellung bietet einen Gesamtüberblick über Cimiottis Schaffen der letzten 60 Jahre. Gezeigt werden rund 30 Plastiken, zahlreiche Zeichnungen und eine Auswahl von jüngst im Atelier in Hedwigsburg entstandene Papierreliefs.

Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25 14055 Berlin, www.georg-kolbe-museum.de . Geöffnet ist täglich von 10 bis18 Uhr, die Ausstellung ist bis 28. Januar 2018 zu sehen.

Titelbild

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