Erschienen in Lichterfelde West Journal Juni/Juli 2019
Erst seit einiger Zeit schwimmt das neue Entenhäuschen im 80 x 90 Meter kleinen abgesenkten Rückertteich des Gustav-Mahler-Platz an der Englerallee. Ein stiller Ort seit 1900 unbebaut, mit Blick auf Botschaftsresidenzen und Villen.
Und ein idyllisches Plätzchen, das Enten und Blässhühner, aber eben auch der Fuchs für sich entdeckt haben. Doch damit der den Wasservögeln so leicht nichts mehr anhaben kann und sie ein ruhiges Schläfchen halten können, hat sich das Grünflächenamt Steglitz-Zehlendorf erbarmt: Ein nagelneues Holzhäuschen hat es auf den Teich gesetzt, und das dümpelt nun bezugsfertig vor sich hin. Auch ein Teil des im Teich angesammelten Laubes wurde von den Mitarbeitern dabei gleich mit entfernt.
Die bitten: Wasservögel nicht füttern! – Denn das schadet Teich und Wasservögeln gleichermaßen. Die Randvegetation wurde bereits im Winter gekappt, inzwischen wächst sie umso dichter nach und bietet den Teichbewohnern genügend Rückzugsmöglichkeiten.
Das heimische Entenpaar und das unter der Weide brütende Blässhuhn betrachten sich das Wohnungsangebot erst einmal von Weitem.
Während die Stockenten am Uferrand ihr Mittagsschläfchen halten, schwebt das Blässhuhn mit seinem Nest auf einem schwimmenden Weidenast dicht über der Wasseroberfläche. Fünf Eier hat es auszubrüten. Und man darf gespannt sein, ob die Küken bei ihren Teichausflügen dem hölzernen „Neubau“ einen ersten neugierigen Besuch abstatten werden.
Jacqueline Lorenz
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