Erschienen in Nikolassee & Schlachtensee Journal Juni/Juli 2019
Moderne Ideen für ein mittelalterliches Dorf: Am 5. Mai präsentierten Master-Studierende aus dem Erasmus-Programm ihre Ideen für einen neuen Eingangsbereich für das Museumsdorf Düppel. Der aktuelle Zustand mit Containern ist wenig attraktiv.
24 Masterstudierende aus der ganzen Welt – darunter aus Chile, Mexiko und Australien – hatten einen Workshop im Museumsdorf abgehalten und dort in Zelten übernachtet. Sie führten viele Interviews mit den Aktiven, die Besucher im Dorf über das Mittelalter informieren und es mit alten Handwerkstechniken sowie mittelalterlicher Kleidung lebendig darstellen. Die Wege, die die unterschiedlichen Gruppen im Museumsdorf zurücklegen, wurden aufgezeichnet und grafisch dargestellt. Die Studierenden präsentierten ihre Ergebnisse an der Palisadenwand, die das Dorf umgibt. Nach der Vorstellung der Ergebnisse des Workshops wurde gemeinsam diskutiert.
Dabei zeigte sich die starke Wirkung des Museumsdorfes auch für die Aktiven. Sie lernen selbst dazu und geben ihr Wissen gern an die Besucher weiter. Besonders herausgestellt wurde die Erfahrung über die Länge der Produktionsprozesse. Das Wissen, wie lange es dauert, bis aus der Wolle der Schafe ein Kleidungsstück wird, lässt die Aktiven aus dem Museumsdorf auch die heutigen Produkte mit anderen Augen sehen und respektvoll behandeln. So werden Erfahrungen aus dem persönlichen Leben mit in den Berliner Alltag genommen. Die Besucher erfahren hier eine komplett andere Welt als in der Stadt. Auch der Erholungsfaktor spielt im Museumsdorf eine wichtige Rolle.
Der Neubau soll weitestgehend unter Verwendung von Materialien gebaut werden, die es auch im Mittelalter gab. Angedacht ist ein zweistöckiger Bau mit einer Fläche von 1200 qm auf dem heutigen Wirtschaftshof. Neben Kassen, Shop, Büros und Sanitärräumen soll es Ausstellungen, ein Café, eine Bibliothek und Seminarräume geben.
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